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Machen Sie doch mal Pause!
Mit Sicherheit haben Sie schon einmal einen Redeausschnitt von Barack Obama gesehen. Was ist Ihnen dabei aufgefallen? Genau – er ist wahrscheinlich der Meister der Pausen! Das merken Sie schon bei den Comedians, die ihn parodieren: Immer werden die Pausen bis zum Exzess ausgedehnt…
Das wirkt erst einmal sonderbar – aber haben Sie sich schon einmal gefragt, warum seine Reden oft solche Wirkung entfaltet haben?
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Wahrscheinlich gerade wegen der Wirkpausen! Damit werden die wichtigen Aussagen unterstrichen oder Spannung erzeugt. Auch in der klassischen Musik gibt es meist eine Pause vor dem Crescendo, damit es richtig „einschlägt“.
Es gibt aber noch mehr gute Gründe für eine Pause in Ihrer Präsentation. Sie selbst können sich kurz auf Ihren roten Faden zurückbesinnen oder das Publikum „lesen“: Sind noch alle wach? Oder haben Sie Ihre Zuhörer abgehängt?
Aber auch Ihre Zuhörer profitieren von Pausen, zum Beispiel, wenn sie sich Inhalte einprägen wollen oder um eine Zwischenfrage zu stellen.
Also, machen Sie ruhig mal Pause!
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Ihre Carola Kamuff
Präsentieren mit Powerpoint – aber bitte professionell!
Kleider machen Leute, aber Ihr Vortrag ist keine Modenschau!
Vor zwei Wochen haben wir hier über Ihr Bühnenbild bei Onlinepräsentationen gesprochen – jetzt kommen wir zur Hauptperson – zu Ihnen!
Unabhängig davon, ob Sie online oder vor Publikum präsentieren – Ihre Kleidung ist eine wesentliche Ausdrucksmöglichkeit für Sie. Ihre Zuschauer sind neben den Inhalten Ihres Vortrags in aller Regel auch an Ihnen als Person interessiert. Und mit Ihrer Kleidung helfen Sie ihnen dabei, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren.
Erinnern Sie sich vielleicht noch an die Vereidigung von Joschka Fischer als hessischer Umweltminister? Wenn ja, dann wissen Sie, worauf ich anspiele: Mit seinen Turnschuhen hat er eine Botschaft transportiert, obwohl sein Text zu 100% vorgegeben war…
Wichtig ist aber auch, dass Sie sich in Ihrer Kleidung wohlfühlen. Wenn Sie Krawatten furchtbar finden – es geht auch ein Rollkragenpullover in Kombination zum Sakko. Verzichten Sie auf die neuen Schuhe, wenn diese drücken.
Ihre Kleidung soll bequem sein, damit sie Sie nicht ablenkt – und dezent, damit sie Ihr Publikum nicht ablenkt.
Als Faustregel gilt: Antizipieren Sie, wie Ihr Publikum gekleidet sein wird und erscheinen Sie weder under- noch overdressed. Wenn Sie sich qualitativ in der oberen Hälfte der Gruppe bewegen, machen Sie nichts falsch.
Es sei denn, Sie wollen wie Joschka Fischer eine Botschaft senden – aber dann erwarten Sie nicht, dass sich später jemand erinnert, was Sie gesagt haben – jeder denkt immer noch an die Turnschuhe…
Ihre Carola Kamuff
Was Sie bei Ihren Online-Präsentationen bedenken sollten…
In der letzten Woche ging es um das „Bühnenbild“ für Ihre Präsentation, heute bekommen Sie noch ein paar technische Tipps, damit Ihre Präsentation auch wirklich ein Erfolg wird. Denn in der ersten Welle der Pandemie wurde ein etwas rustikales Ambiente vielleicht noch toleriert – inzwischen muss die Technik bei professionellen Veranstaltungen aber stimmen!
- Schließen Sie Ihren Rechner über ein Netzwerkkabel an
Verlassen Sie sich nicht auf WLAN, das kann zu instabiler Übertragung führen, weil Videos viel Bandbreite benötigen.
- Sorgen Sie für gutes Licht und ein hochwertiges Mikrofon
Sie brauchen auf jeden Fall zwei starke Lichtquellen, um Schattenwurf auf dem Gesicht zu vermeiden. Ihr Mikrofon sollte gute Sprachqualität haben und möglichst kabelgebunden sein, wenn Sie sitzen. Wenn Sie stehend präsentieren, ist ein gutes Funkmikro besser geeignet.
- Beachten Sie den Kamera-Winkel
Die Kamera sollte eine gute Auflösung haben und sich in 1,5m Abstand auf Augenhöhe befinden. Wenn Sie stehend präsentieren wollen, können Sie den Abstand etwas vergrößern, damit Ihre komplette Gestik sichtbar ist. Markieren Sie sich eventuell auf dem Boden, wo Sie den Kamera-Ausschnitt verlassen.
- Halten Sie Blickkontakt
Es ist verführerisch, sich auf den Bildschirm zu fokussieren, aber dann schauen Sie meist an der Kamera vorbei und Ihre Zuschauer fühlen keinen Blickkontakt. Eventuell können Sie einen zweiten Bildschirm hinter der Kamera aufbauen – und dann legen Sie dorthin Ihre Videokonferenz mit Ihrem Publikum und auf den vorderen Laptop Ihre Präsentation. So schauen Sie in die Kamera und sehen gleichzeitig Ihre Zuschauer.
- Machen Sie sich mit Ihrer Software vertraut
Nichts wirkt unprofessioneller, als wenn Sie Ihr Werkzeug nicht im Griff haben. Machen Sie sich deshalb vorher Gedanken, wie Ihre Dramaturgie sein soll und welche Einstellungen Sie ändern müssen. Wenn Sie öfter Einstellungen ändern müssen oder stehend (und damit vom Rechner entfernt) präsentieren, ist ein Co-Moderator sinnvoll, der die Technik und den Chat übernimmt. Dann können Sie sich auf die Inhalte konzentrieren.
- Vermeiden Sie Störungen
Wenn andere Personen (besonders Kinder) im Haus sind, schließen Sie Ihre Zimmertür ab, damit niemand hereinplatzen kann. Telefone und andere akustische Störquellen sollten Sie ebenfalls ausschalten.
- Proben Sie Ihren Auftritt
Wenn Sie alles eingerichtet haben, nehmen Sie sich die Zeit für einen Probelauf (oder mehrere)! Diese ganze Technik will beherrscht werden, damit Sie den Kopf für Ihre Präsentation frei haben.
Viel Erfolg für Ihren Vortrag!
Ihre Carola Kamuff
Gekommen, um zu bleiben: Auch nach Corona findet ein großer Teil von Kommunikation weiterhin online statt…
Durch die Corona-Pandemie haben sich die Kommunikationsformen stark verändert, und wir schauen weiterhin durch unser Zoom-Fenster in die Wohn- und Arbeitszimmer von Politikern, Wissenschaftlerinnen und TV-Promis. Und es stellt sich die Frage: Welche Information transportiere ich mit dem, was hinter mir sichtbar ist?
Können Sie sich noch an die lustigsten und peinlichsten Situationen erinnern? Die Ehefrau des Korea-Experten, die verzweifelt die Kinder aus dem Bild zerrt, die Geliebte, die leichtbekleidet durch den Bildhintergrund des spanischen Nachrichtensprechers läuft, die Haustiere, die Gefallen an der Kamera finden…
Wenn Sie selbst eine Online-Präsentation halten müssen, dann haben Sie im Online-Format neben Ihrer Kleidung eine weitere Ausdrucksebene, die Sie gestalten müssen.
Offensichtlich hat es sich eingebürgert, den eigenen Intellekt durch das allgegenwärtige Bücherregal unter Beweis zu stellen – und für Politiker mag es auch eine gute Möglichkeit sein, ausgewählte Aspekte ihrer Persönlichkeit oder ihrer Wählerbotschaft mit Büchern oder Deko-Elementen zu transportieren.
Wenn aber Ihr Vortrag – und nicht Ihre Person – im Fokus stehen soll, dann bietet sich ein neutraler Hintergrund an: eine einfarbige oder weiße Wand, vielleicht aufgelockert durch eine Pflanze oder ein einzelnes Bild. Zu viele Objekte lenken den Zuschauer von Ihren Inhalten ab.
Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass Sie mit Ihrem Hintergrund eine Botschaft übermitteln – und die sollten Sie auf Ihr Ziel ausrichten!
Nächste Woche wird es noch einmal um Tipps zu Online-Präsentationen gehen – bleiben Sie dran!
Ihre Carola Kamuff
Ähm, was ich noch sagen wollte… genau! Also, halt eben, dass es wichtig ist, äh, Fülllaute dementsprechend wegzulassen…
Schreiben würde so niemand. Beim Sprechen gelingt es den meisten von uns allerdings nicht, auf Fülllaute oder Füllwörter zu verzichten.
Das Gute ist aber: So druckreif müssen wir auch gar nicht sprechen! Wir alle sind an Fülllaute und Füllwörter gewöhnt. Deshalb blendet unser Gehirn sie in der Regel aus, und wir hören darüber hinweg, wenn es nicht zu viele sind.
Tatsächlich haben Fülllaute auch einen Zweck. Wir überbrücken unsere eigenen Denkpausen und signalisieren, dass wir weitersprechen werden – besonders am Telefon eine sinnvolle Methode, die unserem Gesprächspartner Orientierung gibt, damit er oder sie uns nicht ins Wort fällt.
In einem Vortrag fällt dieser Nutzen natürlich weg, weil klar ist, wer gerade spricht.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie viele Fülllaute benutzen, gibt es ein paar Tipps:
- Ersetzen Sie das Äh durch eine Pause – keine Sorge, niemand wird deshalb gleich aufspringen und eine eigene Rede halten.
- Bereiten Sie sich vor – meistens schleichen sich unvorbereitet deutlich mehr Füllwörter ein, weil wir den Vortrag sozusagen „on-the-fly“ entwickeln und mehr Denkpausen benötigen.
- Verlangsamen Sie Ihr Sprechtempo – so überholen Sie sich nicht selbst in Ihrer Argumentation und haben immer genug Text im Hinterkopf, und brauchen keine „Ladezeiten“.
- Vermeiden Sie Bandwurmsätze – Hören unterscheidet sich deutlich vom Lesen, und so tun Sie sich und Ihrem Publikum einen Gefallen, wenn Sie bei kurzen und einfach strukturierten Sätzen bleiben.
Und wo wir eben schon einmal bei Pausen waren – darum geht es noch einmal bei meinem nächsten Beitrag!
Bis nächste Woche,
Ihre Carola Kamuff
Von den Besten lernen…
Nach Ihrer Präsentation gibt es Fragen, vielleicht eine Diskussion. Und die Blicke Ihre Zuhörer schweifen über…
… „Danke“ oder „Danke für die Aufmerksamkeit!“ oder „Fragen?“ oder gar „Anhang“.
Das erlebe ich sehr oft bei Präsentationen. Die Zuhörer lesen das dann während der fünf, zehn, zwanzig oder mehr Minuten langen Diskussion immer und immer wieder.
Stellen Sie sich im Vergleich dazu vor, die Folie würde die Kernaussage, eine kurze Zusammenfassung oder einen Appell an die Zuhörer zeigen.
Die Frage, welche Alternative Sie bezüglich Ihres Präsentationsziels besser unterstützt, kommt Ihnen jetzt banal vor? Perfekt! Dann wissen Sie, was Sie zukünftig auf Ihre letzte Folie schreiben.
Ihre Carola Kamuff