Wussten Sie, dass der Klassiker in der Moderation schon vor 400 Jahren in Indien entwickelt wurde?
Ja, kaum zu glauben: die Entwicklung von Brainstorming wurde von der jahrhundertalten hinduistischen Kreativitätstechnik mit den Namen Prai-Barshana (Prai = öffne dich, Barshana = Frage) inspiriert.
Und vielleicht bleibt das nicht die einzige neue Information zum Brainstorming, auch wenn dieser Klassiker der Kreativitätstechniken sicher den meisten Meeting-Teilnehmern bekannt sein dürfte. Deshalb fasse ich hier die wichtigsten Punkte noch einmal für Sie zusammen, damit Ihr nächstes Brainstorming richtig produktiv wird.
Zentraler Punkt: Brainstorming lebt vom öffentlichen Austausch in einer Gruppe, aus dem Ideenkombinationen entstehen, auf die eine einzelne Person erstmal nicht kommen würde. Brainstorming funktioniert also nicht so gut allein – hier kann höchstens die Zeit helfen:
Legen Sie eine Ideensammlung an, dann machen Sie etwas ganz anderes und nehmen das Thema am nächsten Tag wieder auf. Streng genommen ist das aber kein Brainstorming „im Sinne des Erfinders“.
Ablauf: Das Thema und die Dauer werden festgelegt. Dann folgt die erste Phase.
Ideenfindung: Hier sind ein paar Grundregeln zu beachten.
- Alle Ideen werden kritiklos aufgeschrieben, nicht diskutiert und nicht bewertet. Weder negativ („Das haben wir schon probiert, das funktioniert nicht!“) noch positiv („Oh, coole Idee!“), denn das schränkt unsere Kreativität signifikant ein!
- In dieser Phase geht es nur um Menge, es sollen so viele Ideen wie möglich generiert werden!
- Es ist absolut wichtig, an fremden Ideen weiterzudenken und unkonventionell zu verknüpfen. Nicht der Einzelne, sondern der Teamerfolg zählt!
Nach Abschluss des eigentlichen „Stormings“ haben Sie eine riesige Menge an Ideen gesammelt. Jetzt ist es Zeit für Phase 2.
Ideenbewertung: Hier gilt es, aus der schieren Masse die guten und vielversprechenden Ideen herauszufiltern. Dabei ist der Moderator gefragt, der die Diskussion steuert. Weil es hier nicht mehr um Quantität, sondern um Qualität geht, braucht es in der Regel ähnlich viel oder sogar mehr Zeit als bei der Ideenfindung.
Damit Ihr Brainstorming produktiv ist, sollten Sie ein paar Punkte beachten, denn auch bei dieser bekannten Methode kann ohne gute Vorbereitung eine Menge schief gehen:
- Das Thema sollte gut abgegrenzt und nicht zu komplex sein
- Der Moderator muss den Prozess zeitlich und inhaltlich steuern, damit daraus keine Debatte oder ein wildes Durcheinanderrufen wird
- Die Teilnehmenden sollten ermutigt werden, Ihre Ideen offen und in der ersten Phase auch unreflektiert beizusteuern (gutes Klima schaffen)
- Die Ergebnisse sollten unbedingt visualisiert und anschließend auch dokumentiert werden
Auf diese Weise vorbereitet und eingestimmt wird Ihr Brainstorming sicher ein voller Erfolg!
Ihre Carola Kamuff