https://www.impulse.de/management/selbstmanagement-erfolg/ueberzeugend-praesentieren/7356220.html
Nach Ihrer Präsentation gibt es Fragen, vielleicht eine Diskussion. Und die Blicke Ihre Zuhörer schweifen über…
… „Danke“ oder „Danke für die Aufmerksamkeit!“ oder „Fragen?“ oder gar „Anhang“.
Das erlebe ich sehr oft bei Präsentationen. Die Zuhörer lesen das dann während der fünf, zehn, zwanzig oder mehr Minuten langen Diskussion immer und immer wieder.
Stellen Sie sich im Vergleich dazu vor, die Folie würde die Kernaussage, eine kurze Zusammenfassung oder einen Appell an die Zuhörer zeigen.
Die Frage, welche Alternative Sie bezüglich Ihres Präsentationsziels besser unterstützt, kommt Ihnen jetzt banal vor? Perfekt! Dann wissen Sie, was Sie zukünftig auf Ihre letzte Folie schreiben.
Ihre Carola Kamuff
Wie Sie Ihre Informationen in PowerPoint frischer aufbereiten…
Nutzen Sie Ihren Freiraum!
In einem der letzten Beiträge ging es um Stehpulte – heute um den die Bühne als Ganzes, oder vielmehr darum, was Sie mit dem Raum anfangen, der Ihnen bei Ihrem Vortrag zur Verfügung steht.
Sie können natürlich einfach von links nach rechts und wieder zurück laufen, aber würde das nicht auch bei Ihnen einen etwas eingesperrten Eindruck hinterlassen, wenn Sie wortwörtlich auf der Bühne hin- und her tigern?
Es gibt viel sinnvollere Möglichkeiten, den Raum zu nutzen:
Wenn Sie in Ihrem Vortrag zum Beispiel unterschiedliche Positionen, Sichtweisen oder Argumentationslinien darstellen wollen, dann können Sie für die jeweiligen Positionen einen Platz auf der Bühne etablieren und damit visuell unterstreichen, aus welcher Perspektive Sie gerade sprechen.
Das kann auch ein gutes stilistisches Mittel sein, wenn Sie in Ihrer Präsentation zum Teil Fakten und Informationen vermitteln, zum Teil aber auch emotionale Bewertungen vornehmen – oder eine Meta-Perspektive einnehmen wollen.
Diese Plätze etablieren Sie einfach, indem Sie sie konsequent einnehmen und wechseln. Sie müssen das dem Publikum nicht erläutern, diese Ebene transportiert sich unterschwellig von allein.
Mit den unterschiedlichen Positionen auf der Bühne können Sie aber auch für die Beziehungsgestaltung mit Ihrem Publikum nutzen. Besonders wichtige Informationen unterstreichen Sie etwa, indem Sie auf die Zuhörer zugehen. Oder Sie wechseln bei wörtlicher Rede die Position.
Sie sehen, es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie Sie Ihre Bühne nutzen können, um auf der non-verbalen Ebene zusätzliche Informationen zu vermitteln.
Lassen Sie Ihrer Kreativität ruhig freien Lauf – und sich selbst auch!
Ihre Carola Kamuff
Lampenfieber beim Präsentieren ist normal…
Ein Bekannter erzählt Ihnen eine spannende Begebenheit und schaut dabei die ganze Zeit hinter sich. Oder auf den Boden. Oder in die Luft. Das käme Ihnen sehr seltsam vor, oder?
Das liegt daran, dass wir erwarten, dass unser Gegenüber uns anschaut. Blickkontakt gibt es anscheinend nur bei Menschen und ist ein Teil unserer sozialen Interaktion. Er sorgt dafür, dass unser Gegenüber aufmerksam wird und bleibt. Genau aus diesem Grund ist es auch bei Präsentationen so wichtig, das Publikum anzuschauen.
Tatsächlich aber sitzen wir oft in Präsentationen, bei denen Präsentierende gemeinsam mit uns auf die Leinwand schauen und der Ton gewissermaßen aus dem „Off“ dazu geliefert wird. Oder sie schauen irgendwo in den Raum, ohne uns anzusehen. Wenn wir dann manchmal mit unseren Gedanken abdriften, kann das ein Grund dafür sein.
Wie geht es besser? Das Wort „Blick-Kontakt“ sagt es schon: Blicken Sie in die Augen Ihrer Zuhörer und stellen Sie damit auch einen Kontakt her. Das meint, dass ein Schweifen über die Gesichter der Zuhörer zwar schon besser ist als ein Blick in eine ganz andere Richtung. Es ist aber noch besser, wenn Sie Ihre Zuhörer einzeln einen kurzen Moment, vielleicht einen Halbsatz lang, direkt anschauen. Wenn Sie das bewusst ausprobieren, werden Sie wahrscheinlich beobachten, dass viele Zuhörer Ihnen dann sogar zunicken.
Sie denken sich jetzt gerade, dass Sie aber auch immer wieder einen Blick auf die Präsentationsfolien brauchen? Zwei ganz praktische Tipps dazu: Stellen Sie den Präsentationslaptop vor sich, dann müssen Sie sich beim Gucken nicht von den Zuhörern wegdrehen. Wenn das nicht geht und auch in Situationen, wo Sie etwas an der Leinwand zeigen möchten: Trennen Sie das Schauen und das Zeigen vom Sprechen. Schauen oder zeigen Sie erst und machen dabei eine Sprechpause und schauen Sie dann bewusst wieder die Zuhörer an, wenn Sie weitersprechen.
Wenn Sie das nicht sowieso schon tun: Probieren Sie es einmal aus – ich wünsche viel Spaß beim Beobachten der Reaktionen.
Ihre Carola Kamuff
Was fange ich bloß mit meinen Händen an?
Wollen Sie sich irgendwo festhalten? Oder verstecken? Oder erwarten Sie, mit faulen Eiern beworfen zu werden?
In welchem Zeitalter das Stehpult für Vorträge erfunden wurde, darüber habe ich im Internet keine Informationen gefunden. Was im modernen Büro als Ergänzung zum Schreibtisch sicher sinnvoll ist, hat bei einem Vortrag nur einen logistischen Nutzen: Sie können ein Manuskript ablegen, das Sie allerdings ohnehin im Kopf haben sollten. Oder ein Glas Wasser abstellen. Wenn Sie aber so lange reden wollen, dass Sie das wirklich brauchen, dann sollten Sie Ihren Vortrag auf jeden Fall noch einmal kürzen.
Meine Vermutung ist, dass Rednerpulte aus der Zeit stammen, in der zwischen dem Redner und dem Publikum ein großer hierarchischer Abstand herrschte oder hergestellt werden sollte. Denn dieses Möbel tut vor allem eines: Es zieht eine Barriere zwischen Ihnen und Ihrem Publikum.
Und es legt auch eine Unsicherheit des Vortragenden nahe. Freie Reden aus dem freien Stand wirken immer lebendiger, als wenn sich der Redner am Stehpult festklammert und damit auf einen Platz reduziert ist. Seit der Erfindung des drahtlosen Mikrofons ist auch das Mikrofon-Kabel kein Argument mehr für ein Stehpult.
Ich empfehle Ihnen also ganz eindeutig: Wagen Sie sich aus der Deckung! Stehen Sie bei Ihrer Präsentation für sich selbst! Nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Publikum auf und verzichten Sie auf die künstliche Abgrenzung eines Stehpultes!
Im Mittelalter war die gesellschaftliche Etikette vielleicht noch nicht so weit entwickelt wie heute – da musste ein Redner mit einem unpopulären Thema noch damit rechnen, mit faulen Eiern oder Schlimmerem beworfen zu werden. Diese Zeiten sind heute aber in der Regel vorbei – und damit auch die Zeit der Rednerpulte…
Ihre Carola Kamuff
Für alle, die Videokonferenzen immer noch in der Rumpelkammer abhalten!
Was ist schlimmer, als wenn die Zuschauer bei einer Präsentation die Präsentationsfolien kaum lesen können?
Wenn sie den Präsentierenden kaum sehen können! Immer wieder einmal schalten Präsentierende das Licht aus, um den Zuschauern das Lesen der Folien zu erleichtern. Die wohlmeinende Absicht ist löblich, aber der erzielte Effekt ist vermutlich gar nicht in ihrem Sinne.
Das macht die folgende Fragestellung sehr deutlich: Wer präsentiert eigentlich? Die Folien mit Unterstützung durch unsere Stimme oder wir mit Unterstützung durch die Folien?
Wenn wir alle gemeinsam aus dem Dunklen auf die Folien schauen, wird unser Publikum vor allem eins tun: Den Text lesen. Und erst an zweiter Stelle darauf hören, was wir zu sagen haben. Wie viel besser wäre es, die Zuschauer hingen an unseren Lippen und würden nur hin und wieder auf die Folien schauen?
Ich glaube, wir überzeugen am besten durch unsere eigene Begeisterung. Wenn die Folien das besser könnten als wir, dann sollten wir unseren Zuhörern lieber einen Text zum Selbstlesen geben, oder?
Ihre Carola Kamuff