Was ist schlimmer, als wenn die Zuschauer bei einer Präsentation die Präsentationsfolien kaum lesen können?
Wenn sie den Präsentierenden kaum sehen können! Immer wieder einmal schalten Präsentierende das Licht aus, um den Zuschauern das Lesen der Folien zu erleichtern. Die wohlmeinende Absicht ist löblich, aber der erzielte Effekt ist vermutlich gar nicht in ihrem Sinne.
Das macht die folgende Fragestellung sehr deutlich: Wer präsentiert eigentlich? Die Folien mit Unterstützung durch unsere Stimme oder wir mit Unterstützung durch die Folien?
Wenn wir alle gemeinsam aus dem Dunklen auf die Folien schauen, wird unser Publikum vor allem eins tun: Den Text lesen. Und erst an zweiter Stelle darauf hören, was wir zu sagen haben. Wie viel besser wäre es, die Zuschauer hingen an unseren Lippen und würden nur hin und wieder auf die Folien schauen?
Ich glaube, wir überzeugen am besten durch unsere eigene Begeisterung. Wenn die Folien das besser könnten als wir, dann sollten wir unseren Zuhörern lieber einen Text zum Selbstlesen geben, oder?
Ihre Carola Kamuff