Karten-Spiele…
Immer wieder ist es eine Herausforderung, wenn eine Gruppe von Mitarbeitern Ideen zu einem Thema, Meinungen, Erwartungen oder Lösungsvorschläge sammeln soll. Hierarchien, Vielredner und Schweigsame, endlose Diskussionen über Einzelheiten, persönliche Rivalitäten… Für einen Moderator ist das manchmal wie einen Sack Flöhe hüten.
Aber es gibt glücklicherweise Methoden, die Abhilfe schaffen: Zum Beispiel die Kartenabfrage.
Sie brauchen: Moderationskarten, Pins, Stifte, eine Metaplan-Wand. Pins und die Wand können Sie sich mit elektrostatischen Moderationskarten sogar sparen.
Dann kann es auch schon losgehen. Die Kartenabfrage ähnelt bis zu einem gewissen Punkt dem Brainstorming. Es werden in kurzer Zeit Inputs aus der gesamten Gruppe gesammelt – und zwar ohne Diskussionen. Wichtig ist dabei eine sinnvolle Fragestellung, damit die Antworten dem gesetzten Ziel entsprechen. Darüber lohnt es sich gut nachzudenken – eine unklare Frage wird keinen brauchbaren Input generieren.
Anders als beim Brainstorming wird die Diskussion von Beiträgen dadurch vermieden, dass alle für sich allein ihre Inputs auf Moderationskarten schreiben. Dadurch wird auch Zeit gespart, weil alle parallel arbeiten.
Ein paar grundlegende Regeln sorgen für spätere Verwertbarkeit:
- Pro Thema eine separate Karte!
- Lesbar schreiben!
- Kurz fassen!
- Je nach Gruppengröße kann das Minimum oder Maximum an Karten pro Person definiert werden
Nach der Sammelphase pinnen die Teilnehmenden Ihre Karten an die Metaplan-Wand. Der Moderator clustert anschließend unter Einbeziehung der Teilnehmenden die Karten (darum geht es dann im nächsten Beitrag). Dabei können Verständnisfragen geklärt werden, es werden aber keine Inhalte diskutiert. Die Teilnehmenden können zum Abschluss Antworten ergänzen.
Auf diese Weise kommt in sehr kurzer Zeit eine große Menge von Beiträgen zusammen, die anschließend weiterverarbeitet werden können. Wie das funktionieren kann, werden wir uns im nächsten Artikel anschauen.
Die Kartenabfrage hat ein paar große Vorteile gegenüber der verbalen Sammlung von Beiträgen:
- Teilnehmende bleiben auf Wunsch anonym.
- Alle Teilnehmenden werden eingebunden.
- Vielredner und Hierarchien spielen keine Rolle.
- Es kann ein Teamkonsens gebildet werden, weil Rivalitäten nicht ausagiert werden
- Durch die die Trennung von Inhalt und Person findet eine sachlichere Betrachtung der Inhalte statt.
Probieren Sie die Methode doch einfach einmal aus, anstatt Ihre Gruppe offen losdiskutieren zu lassen. Sie werden überrascht sein, wie produktiv die Methode sein kann!
Ihre Carola Kamuff