https://www.business-wissen.de/artikel/interaktiver-vortrag-wie-sie-das-publikum-einbeziehen
Was mache ich bloß, wenn eine Frage kommt, die ich nicht beantworten kann?
Wahrscheinlich haben wir das alle schon einmal erlebt: In einem Vortrag wird eine Frage gestellt und der Präsentierende druckst ertappt herum. Und plötzlich wirkt er oder sie auf uns unvorbereitet und unwissend.
Das lässt sich zum Glück einfach vermeiden. Das A und O ist die Art Ihrer Reaktion: Seien Sie souverän. Bleiben Sie aufrecht, seien Sie ruhig und freundlich. Wenn Sie durch Ihren souveränen Umgang mit der Frage ausstrahlen, dass Sie die Antwort nicht hätten kennen müssen, dann werden das auch Ihre Zuhörer mit großer Sicherheit so sehen.
Und wie können Sie nun reagieren? Da haben Sie gleich mehrere Möglichkeiten. Die meisten dieser Fragen können Sie
- unbeantwortet lassen,
- auf später verschieben,
- ins Publikum weitergeben,
- oder mit einer Rückfrage konkretisieren lassen, auch um Zeit zu gewinnen.
Sie müssen nicht jede Frage beantworten. Sie können alternativ auch begründen, warum Sie sich nicht beantworten können – vielleicht fehlen Ihnen Details für eine sichere Antwort, vielleicht würde die Antwort jetzt zu weit vom Thema wegführen oder zu umfangreich sein. Es hilft auf jeden Fall, wenn Sie die Frage vor dem Ablehnen wertschätzend kommentieren, beispielsweise „Sie kennen sich mit dem Thema offenbar aus.“ Oder, und das geht eigentlich immer: „Das ist sehr interessant!“
Wenn es Ihr Ziel ist, dem Fragesteller eine Lösung anzubieten, mit der er zufrieden ist, dann können Sie ihm auch die Antwort zu einem verbindlichen Termin anbieten, beispielsweise „Das kann ich Ihnen jetzt, aus diesem oder jenem Grund, nicht genau sagen, ich werde es nachschauen und Ihnen morgen Vormittag mailen.“
Vielleicht sitzen Kollegen oder andere Experten im Publikum. Warum nicht einfach sagen: „Das ist ein interessanter Gedanke – hat vielleicht jemand aus dem Publikum darauf eine Antwort?“
Und Sie können eine Rückfrage stellen, zum Beispiel wenn Ihnen die Frage unklar ist oder auch einfach um Zeit zu gewinnen – was jedenfalls dann sinnvoll ist, wenn naheliegt, dass Sie anschließend eine Antwort haben werden.
So können Sie den Fragen Ihres Publikums gelassen begegnen.
Ihre Carola Kamuff
Welches Präsentationsmedium eignet sich für welche Präsentation?
Warum es gut ist, gleich am Anfang des Vortrags Fragen zu erlauben
Es gibt eine Menge von Gründen, warum sich Fragen positiv auf Ihre Präsentation auswirken.
- Fragen zeigen das Interesse der Zuhörer an Ihrer Präsentation. Stellen Sie sich vor, alle sitzen still herum und hören nur zu – irgendwann werden Sie sich fühlen, als sprächen Sie gegen eine Wand.
- Fragen beleben Ihren Vortrag. Eine andere Stimme zwischendurch, eine Frage, die ja nicht nur Sie, sondern auch Ihre Zuhörer zum Denken anregt, sind eine aufmunternde Abwechslung. Ein Dialog ist grundsätzlich spannender als ein Monolog.
- Fragen drücken ja aus, dass Ihre Zuhörer sich gerade mit einem Thema beschäftigen oder etwas nicht verstanden haben. Solange die Frage nicht geklärt ist, werden Ihre Zuhörer Ihnen nicht mit voller Aufmerksamkeit zuhören können. Wenn die Frage gestellt und zufriedenstellend beantwortet ist, können Ihnen die Zuhörer wieder konzentriert folgen.
Deshalb, wann immer Ihr Drehbuch es zulässt: Ermuntern Sie Ihr Publikum zu Beginn Ihrer Präsentation, Fragen zu stellen.
Ihre Carola Kamuff
Warum sind rhetorische Fragen eigentlich so nützlich?
Na – hat Ihr Gehirn nach dem Lesen dieses Titels automatisch angefangen, über eine Antwort nachzudenken? Dann wissen Sie jetzt schon, warum rhetorische Fragen in Präsentationen so sinnvoll sind: Weil Sie das Gehirn der Zuhörer anregen. Weil Ihre Zuhörer sich aktiv mit der Frage und damit Ihrem Thema beschäftigen und dadurch weniger abgelenkt sind.
Rhetorische Fragen als klassisches Stilmittel gelten häufig als Mittel zur Beeinflussung. Man findet im Internet einige Beispiele dazu, die angreifenden oder manipulativen Charakter haben, wie „Ist das Dein Ernst?“, „Habe ich es Dir nicht gesagt?“ oder „Wollen Sie diese einmalige Chance verstreichen lassen?“.
Nicht angreifend, aber durchaus auch manipulativ ist die Frage im Titel dieses Artikels – sie setzt nämlich die Nützlichkeit voraus und fragt nur nach dem Grund. Bewusst habe ich mich für diese Formulierung entschieden und beispielsweise nicht für „Sind rhetorische Fragen nützlich?“, damit Sie als Leser gar nicht erst auf eine falsche Spur geraten.
Rhetorische Fragen ohne manipulativen Ansatz können Sie bei Folienübergängen nutzen und überall da, wo sie im Thema vorankommen wollen: „Und was bedeutet das jetzt für die Kostenentwicklung?“ – „Welche Konsequenzen hat diese Gesetzesänderung für Sie als Unternehmer?“ – „Welche Optionen bieten sich uns jetzt an?“
In jedem Fall gilt: Hin und wieder eine rhetorische Frage eingebaut und mit entsprechender Wirkpause vorgetragen, schon wird Ihr Vortrag um einiges spannender.
Und noch ein kleiner Tipp, falls Ihnen längere Pausen noch nicht so liegen und irgendwie unangenehm sind: Zählen Sie in den Wirkpausen einfach innerlich: 21… 22… 23… So lassen Sie Ihrem Publikum genau die notwendige Zeit.
Ihre Carola Kamuff
Lieber eine schicke, aufgeräumte Präsentation mit vielen Bildern, die kaum Informationen transportiert, oder lieber eine textlastige Präsentation, die aber nicht schön aussieht?
Kurz gefragt: Viel oder wenig Text auf die Folien? Zu dieser Frage gibt es – leider – keine allgemeingültige Antwort. Natürlich sehen Präsentationen mit viel Bild und wenig Text besser aus. Aber wenn Sie die Präsentation vorher oder nachher an die Entscheider schicken möchten oder Ihren Zuhörern ein Handout zum Nachlesen mitgeben möchten, dann helfen solche Präsentationen zumindest für diesen Zweck nicht weiter.
Meine Empfehlung: Für wirklich wichtige Präsentationen oder solche, die sie mehrfach verwenden, lohnt sich ein Mehraufwand für zwei Präsentationsversionen. Erstellen Sie zunächst die Handout- oder Versandversion der Präsentation mit viel Text, die Ihnen auch hilft, wenn Sie anfangen, die Präsentation einzuüben. Nutzen Sie auf jeden Fall auch hierfür schon ausreichend Bilder. Erst wenn diese Präsentation wirklich fertig ist, dann nehmen Sie sich etwas Zeit (ca. 5 Minuten pro Folie), um den Text rigoros zu kürzen, die Bilder prominent und groß in den Vordergrund zu rücken und so die Vortragspräsentation zu erstellen. Oder nutzen Sie zur Professionalisierung eine PowerPoint-Agentur.
Und für weniger wichtige Präsentationen? Da lohnt sich der Aufwand für zwei Präsentationen meiner Erfahrung nach nicht und Sie werden zwangsläufig einen Kompromiss eingehen müssen. Was hier auf jeden Fall hilft: Überlegen Sie sich die Kernaussagen der Präsentation und der einzelnen Folien (im Idealfall haben Sie Ihre Präsentation entlang dieser Aussagen schon aufgebaut) und schreiben diese in ganzen Sätzen hin. Für ergänzende Informationen nutzen Sie kurze Stichworte in Bulletpoint-Form. So ist der Text nicht zu lang, aber jeder Leser kann dem Inhalt folgen, auch wenn er die Präsentation nicht gehört hat.
Ihre Carola Kamuff
Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!
Liebe Leser!
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse an meinem Blog und freue mich, wenn Sie im kommenden Jahr wieder vorbeischauen!
Lassen Sie es sich gut gehen und genießen Sie die stillen Tage über den Jahreswechsel!
Ihre Carola Kamuff
Was die Weihnachtszeit mit Ihrem Vortragspublikum zu tun hat!
Wie immer vor Weihnachten versuchen wir alles Denkbare, um das Fest zu einer positiven Erfahrung für uns und unsere Lieben zu machen.
Dekoration, Wärme, Kerzen, Gemütlichkeit, gutes Essen – so schaffen wir Weihnachtsstimmung. Und im besten Fall steckt diese Wohlfühlstimmung unsere Gäste an und sorgt für einen harmonischen Tag.
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie hoch der Wohlfühlfaktor für das Publikum bei Ihren Vorträgen ist?
Der Vortragsraum – nüchtern? Die Heizung – auf kleiner Flamme? Die Bühne – lieblos? Getränke zum Empfang, vielleicht ein Snack – Fehlanzeige?
Natürlich kommen Ihre Zuhörer im Wesentlichen für Ihren Vortrag – aber Sie müssen es sich ja nicht unnötig schwer machen. Wenn Sie dafür sorgen können, dass das Publikum sich wohlfühlt, dann brauchen Sie mit Ihrer Brillanz nicht zuerst gegen die Rahmenbedingungen anarbeiten, sondern starten gleich im Plus!
Es muss ja nicht aufwändig sein… Ein Blumenstrauß auf der Bühne, eine angenehme Temperatur im Raum (auch wenn das aktuell wegen des vielen Lüftens natürlich leichter geschrieben als gemacht ist), vielleicht ein Banner als Deko am Eingang – all das könnte Ihren Job später leichter machen.
Und warum? Weil selbst vermeintlich objektive Menschen unterschwellig auf ihr eigenes Wohlbefinden reagieren: In einer Studie in Israel wurde herausgefunden, dass die Bereitschaft von Richtern, eine Haftstrafe in eine Bewährungsstrafe umzuwandeln, zentral damit zusammenhängt, wie lange die letzte Pause zurückliegt (https://www.alltagsforschung.de/hartes-urteil-pausen-beeinflussen-richterspruche/).
Das können Sie sich zu Nutze machen!
Ihre Carola Kamuff
Das Template für Ihre Weihnachtspräsentation
Wenn Sie für Ihre Zoom-Firmenfeier oder die entfernt wohnende Familie eine Weihnachtsrede halten wollen, dann finden Sie hier ein passendes Template, das auch schon einige Inhalte mitliefert… 😉
https://slidelizard.com/de/blog/christmas-presentation
P.S.: Aber seien Sie so lieb und löschen Sie die Folie „Thank you for your attention“! Sie erinnern sich vielleicht: https://kamuff.net/praesentation/praesentieren-howto-schlussfolie
Wie oft haben Sie bei Ihrer letzten Präsentation zusammen mit Ihren Zuhörern gelacht?
Oft? Sehr gut! Leider sind die meisten Präsentationen ernst und völlig frei von – zumindest freiwilligen – Lachern.
Dabei fördert zusammen lachen zwischenmenschliche Beziehungen.
Der amerikanische Lach-Forschers Gregory Bryant hat gezeigt, dass wir Menschen mit ziemlicher Präzision anhand des Lachens erkennen können, ob Menschen miteinander befreundet sind.
Das funktioniert tatsächlich kulturübergreifend und es kommt dabei auf die Spontaneität und Aufrichtigkeit des Lachens an.
Und er sagt: „Ein aufrichtiges Lachen oder ein freundliches Lächeln verbessern die Stimmung sogar dann, wenn unangenehme Themen besprochen werden.“
Das können Sie sich in Ihrer Präsentation zunutze machen. Denn wenn Sie mit Ihrem Publikum an passender Stelle gemeinsam herzlich lachen können, vermitteln Sie damit unterschwellig eine Beziehung mit Ihren Zuhörern.
Lassen Sie sich das Lachen also nicht verbieten, und nutzen Sie Ihren ganz persönlichen Humor auch beim Präsentieren!
Ihre Carola Kamuff