Drama, Baby, Drama!
Wir leben in Zeiten der Pop-Kultur (und um das festzustellen, brauchen Sie kein Fan von Germany´s Next Topmodel sein).
Wenn Sie heute einen Vortrag halten, dann darf der eines NICHT sein – LANGWEILIG! Und langweilig fühlt sich erstmal alles an, was keine Emotionen transportiert.
Natürlich bietet sich nicht jedes Thema dazu an, eine spannende Erzählung daraus zu machen. Es ist auch nicht jedes Publikum oder jedes Setting dazu geeignet, auf der Klaviatur der großen Gefühle kräftig in die Tasten zu hauen.
Trotzdem müssen Sie Ihre Zuhörer nicht ins Land der Träume befördern – es geht auch subtiler.
Zunächst können Sie Ihr Sprechtempo variieren. Wichtige Passagen in langsamem Tempo prägen sich besser ein, es entsteht mit einer gut gesetzten Pause auch eine Spannung, wie der Satz weitergeht. Eine schnell vorgetragene Passage erzeugt Dynamik –
kombiniert mit einem Tonalitätenwechsel – dem zweiten Stilmittel, mit dem Sie spielen können – erzeugen Sie weitere Akzente. Wenn Sie es mit einem Film vergleichen, dann entsprechen die Bilder dem Inhalt Ihres Vortrags. Aber erst die Filmmusik vermittelt Ihnen unterschwellig, wie Sie emotional darauf reagieren. Und genau das geschieht auch durch die Modulation Ihrer Stimme.
Schließlich stehen Ihnen auch die Lautstärke und die Betonung als Stilmittel zur Verfügung. Sie können Kernwörter besonders betonen oder eine Abfolge von Aussagen entweder mit einer kurzen Atempause separieren (ähnlich einer Stichpunkt-Aufzählung) oder zusammenziehen (wenn Sie die Aussagen ohne eine Unterbrechung aneinanderreihen wie bei einem Fließtext).
Sie sehen, alle diese Stilmittel können – bewusst eingesetzt – Ihren Vortrag für das Publikum spannender gestalten. Sie müssen dazu vermutlich nur die Komfortzone Ihrer üblichen Sprechgewohnheiten ein wenig hinter sich lassen – und sich klar machen, dass es neben der inhaltlichen Ebene Ihres Themas auch eine darstellerische Ebene zu berücksichtigen gilt.
Mit ein bisschen Mut gelingt Ihnen sicher ein starker Auftritt!
Ihre Carola Kamuff