Verhalten kommt von Haltung…
Natürlich erwartet man vom Management eines Unternehmens eine hohe Professionalität – auch in herausfordernden Situationen. Sonst wären die in diesen Ebenen gezahlten Gehälter auch nicht gerechtfertigt.
Aber wie wir schon im letzten Beitrag über Körpersprache festgestellt haben, ist es nicht so einfach, unsere Körpersprache so zu manipulieren, dass sie zu unseren Worten passt. Für diese Fähigkeit wiederum werden gute Schauspieler ordentlich entlohnt.
Deshalb ist es so relevant, dass das Management sich mit der Präsentation identifiziert.
Häufig wird aber die Management-Präsentation vorwiegend von der beteiligten Investmentbank erstellt und dem Management dann einfach nur vorgelegt. Das ergibt durchaus Sinn, weil die Investmentbank natürlich den Bedarf von Investoren am besten beurteilen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Management auf dieser Basis aber eine überzeugende Performance abliefert, ist gering.
Stellen Sie sich mal einen Film vor, bei dem es keinen Regisseur gibt und die Schauspieler lediglich das Drehbuch vorliegen haben. Das Ergebnis dürfte wenig überzeugend und leicht hölzern wirken.
Besser ist es, wenn das Management an der Erstellung der Präsentation beteiligt ist. So entsteht eine Identifikation mit dem „Drehbuch“. Und selbstverständlich hilft es, wenn das Management die Präsentation gemeinsam mit einem versierten „Regisseur“ trainiert, um den Ablauf einzuüben.
Wie schon in den letzten Beiträgen beschrieben, ist es wichtig, dass alle Beteiligten den Ablauf kennen und sich über die eigene Rolle und die Erwartungen der Investoren im Klaren sind. Was ist erlaubt, was nicht? Was wäre ein worst case, was kann passieren? Welche Fragen kommen wahrscheinlich? Was wäre die angemessene Reaktion darauf?
Wenn das Management sich im Vorfeld im Bezug auf all diese Punkte eine klare Haltung erarbeitet hat, dann kann das entsprechende Verhalten im entscheidenden Moment mit hoher Wahrscheinlichkeit automatischer und authentischer abgerufen werden – und die Präsentation wird ein Erfolg.
Dafür drücke ich Ihnen die Daumen!
Ihre Carola Kamuff