Zahlenwüsten verständlich kommunizieren
Ein großer – und überaus relevanter – Teil einer Management-Präsentation sind die Unternehmenszahlen. Wie schlüssig die Darstellung des Unternehmens auch sein mag, ohne ein Zahlenwerk, das diese Argumentation untermauert, wird ein potenzieller Investor sicher kein Geld locker machen.
Wie also kommuniziert das Management seine Zahlen sinnvoll? Dazu gibt es zwei Herangehensweisen, die in einer gelungenen Präsentation beide zum Einsatz kommen werden.
- Welche Botschaft will ich vermitteln?
Dieser Ansatz wird getrieben von der Geschichte, die ich erzählen möchte. Ausgehend von der Botschaft, die vermittelt werden soll, werden Kennzahlen ausgewählt, die die Aussagen unterstützen. Sinnvollerweise werden diese Kennzahlen und vor allem auch deren Entwicklung grafisch dargestellt.
Tipps dazu finden Sie in der nächsten Woche an dieser Stelle in einem verlinkten Artikel!
- Welche Zahlen muss ich zwangsläufig benennen oder erläutern?
Es gibt Zahlen, an denen kommt man in einer Präsentation nicht vorbei. Umsatzzahlen der vergangenen Jahre können nicht unterschlagen werden, auch wenn sie nicht zu der Botschaft passen, die vermittelt werden soll.
Das gilt auch für augenfällige Veränderungen, die dem Publikum sofort auffallen müssten. Diese in der Hoffnung, dass niemand sie bemerkt oder anspricht, einfach zu ignorieren, ist keine gute Strategie. Das könnte den Eindruck erwecken, dass hier etwas unter den Teppich gekehrt werden soll – und noch intensivere Nachfragen auslösen.
Hier ist die beste Strategie: Selbstbewusst ansprechen und erläutern. Da diese Zahlen nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen sollen, ist es klug, diese vornehmlich auf der Tonspur zu erläutern. Ein Diagramm zieht hier zu viel Aufmerksamkeit auf ein potenzielles Problem.
Falls es aber eine Datenreihe gibt, die zum Beispiel einen Umsatzeinbruch als temporären Ausreißer einordnet, dann ergibt eine Grafik wieder Sinn.
Der Fokus sollte auf der ersten Herangehensweise liegen, denn am wichtigsten ist die Botschaft und die Geschichte, die erzählt werden soll. Mit dem zweiten Ansatz hält das Management sich selbst den Rücken frei und nimmt kritischen Nachfragen direkt den Wind aus den Segeln.
Mit einer guten Mischung der beiden Herangehensweisen sollte der erfolgreichen Präsentation nichts mehr im Weg stehen…
Ihre Carola Kamuff