Probleme? Was für Probleme?
Hand auf´s Herz: In jedem Unternehmen, das eine gewisse Größe überschreitet, wird es irgendwelche kleineren oder größeren organisatorischen Mängel geben. Das liegt in der Natur der Dinge.
Manche wirken sich vielleicht nur in geringem Maße auf interne Prozesse aus, aber andere haben das Potenzial, ein Unternehmen unter unvorhergesehenen externen Umständen (wie Inflation, Energiekostensteigerungen oder Lieferkettenproblemen) in existenzielle Schwierigkeiten zu bringen.
Deshalb ist die Frage nach aktuellen Herausforderungen in Management-Präsentationen durchaus üblich und relevant.
Wie also geht das Management in einer Präsentation für Investoren mit solchen Situationen um?
Zunächst gilt das, was ich schon in einem früheren Artikel in einem anderen Zusammenhang geschrieben habe: Probleme in der Hoffnung zu ignorieren, dass niemand sie bemerkt oder anspricht, ist keine gute Idee! Wenn die Frage nach aktuellen Herausforderungen also gestellt wird, ist die Antwort „Haben wir nicht…“ eher abschreckend für die Investoren.
Wenn es ein Problem gibt, das Sie möglichst positiv verkaufen wollen, ist es am besten, wenn Sie sich bereits eine Strategie zurechtgelegt haben, um es zu lösen. So wirken Sie proaktiv, was sich durchaus förderlich für den Vertrauensaufbau mit den Investoren erweisen kann.
Besonders ist das der Fall, wenn der Auslöser für das Problem nicht in Ihrer Verantwortung liegt und auch Ihre Wettbewerber betrifft – zum Beispiel eine allgemein schwierige Marktlage. Wenn Sie in einer solchen Situation zeigen können, dass Sie sich vorbereitet haben und bereits wissen, wie Sie mit diesen Schwierigkeiten umgehen, sammeln Sie Pluspunkte bei den Interessenten.
Ihre Carola Kamuff