Was mache ich bloß, wenn eine Frage kommt, die ich nicht beantworten kann?
Wahrscheinlich haben wir das alle schon einmal erlebt: In einem Vortrag wird eine Frage gestellt und der Präsentierende druckst ertappt herum. Und plötzlich wirkt er oder sie auf uns unvorbereitet und unwissend.
Das lässt sich zum Glück einfach vermeiden. Das A und O ist die Art Ihrer Reaktion: Seien Sie souverän. Bleiben Sie aufrecht, seien Sie ruhig und freundlich. Wenn Sie durch Ihren souveränen Umgang mit der Frage ausstrahlen, dass Sie die Antwort nicht hätten kennen müssen, dann werden das auch Ihre Zuhörer mit großer Sicherheit so sehen.
Und wie können Sie nun reagieren? Da haben Sie gleich mehrere Möglichkeiten. Die meisten dieser Fragen können Sie
- unbeantwortet lassen,
- auf später verschieben,
- ins Publikum weitergeben,
- oder mit einer Rückfrage konkretisieren lassen, auch um Zeit zu gewinnen.
Sie müssen nicht jede Frage beantworten. Sie können alternativ auch begründen, warum Sie sich nicht beantworten können – vielleicht fehlen Ihnen Details für eine sichere Antwort, vielleicht würde die Antwort jetzt zu weit vom Thema wegführen oder zu umfangreich sein. Es hilft auf jeden Fall, wenn Sie die Frage vor dem Ablehnen wertschätzend kommentieren, beispielsweise „Sie kennen sich mit dem Thema offenbar aus.“ Oder, und das geht eigentlich immer: „Das ist sehr interessant!“
Wenn es Ihr Ziel ist, dem Fragesteller eine Lösung anzubieten, mit der er zufrieden ist, dann können Sie ihm auch die Antwort zu einem verbindlichen Termin anbieten, beispielsweise „Das kann ich Ihnen jetzt, aus diesem oder jenem Grund, nicht genau sagen, ich werde es nachschauen und Ihnen morgen Vormittag mailen.“
Vielleicht sitzen Kollegen oder andere Experten im Publikum. Warum nicht einfach sagen: „Das ist ein interessanter Gedanke – hat vielleicht jemand aus dem Publikum darauf eine Antwort?“
Und Sie können eine Rückfrage stellen, zum Beispiel wenn Ihnen die Frage unklar ist oder auch einfach um Zeit zu gewinnen – was jedenfalls dann sinnvoll ist, wenn naheliegt, dass Sie anschließend eine Antwort haben werden.
So können Sie den Fragen Ihres Publikums gelassen begegnen.
Ihre Carola Kamuff