Lächeln verkürzt die Distanz zwischen Menschen!
Lächeln scheint bei Präsentierenden ein kontroverses Thema zu sein. Von „Bitte lächeln Sie so viel wie möglich“ bis zu „Lächeln Sie nicht zu viel, dann nimmt Sie niemand ernst“ ist alles dabei.
Schauen wir uns das einmal differenziert an!
Grundsätzlich gilt, dass Lächeln verbindet und Vertrauen erzeugt. Es vermittelt, dass wir ein umgänglicher und offener Mensch sind und lässt eine entspannte Atmosphäre entstehen.
Außerdem kann Lächeln auch Ihnen selbst helfen, wenn Sie nervös sind. Denn Ihr Lächeln signalisiert Ihrem Gehirn die gleiche entspannte Atmosphäre wie Ihren Zuhörern und kann so die Nervosität mildern.
Es gibt aber auch eine Kehrseite, wenn Ihnen nämlich gar nicht nach Lächeln zumute ist. Dann wandelt sich Ihre offene Mimik in ein gekünsteltes Grinsen und strahlt nun eher Verkrampfung als Offenheit aus. Das kommt daher, dass wir bei eigener Unsicherheit auch oft in Lächeln verfallen, um unsere eigentlichen Gefühle zu kaschieren und weniger angreifbar zu sein.
Wenn ein Referent zum Beispiel mit kritischen Fragen konfrontiert wird, „gefriert“ das Lächeln in dem Bemühen, weiter professionell und souverän zu wirken. Das wird dem Publikum vielleicht nicht sofort bewusst, aber nach einer Weile merken wir alle genau, ob ein Lächeln „echt“ ist. Das gilt übrigens auch für andere Gefühle, die sich im Gesicht abzeichnen.
Wichtig ist also zunächst, sich selbst zu kennen. Reflektieren Sie einmal, eventuell auch mit Familienangehörigen oder Freunden, welche mimischen Gewohnheiten Sie haben. So bleiben Sie authentisch.
Sie können sich zum Beispiel über Visualisierungen oder lustige Erinnerungen in einen positiven inneren Zustand bringen, sodass Ihre offene und freundliche Mimik ganz natürlich entsteht, statt dass Sie sich ein Lächeln „abringen“ müssen.
Ein natürliches Lächeln ist also nie fehl am Platz, es zeigt einfach Ihre Freude an dem, was Sie tun.
Natürlich muss Ihre Mimik aber auch zum Thema passen – wenn Sie gerade eine traurige oder ernste Situation schildern, dann sollte Ihre Mimik das widerspiegeln.
Versuchen Sie deshalb nicht, einen bestimmten Gesichtsausdruck abzurufen. Am besten fahren Sie, wenn Sie Ihre inneren Emotionen bewusst wahrnehmen und im Rahmen Ihrer Möglichkeiten steuern – und sich diese Emotionen dann authentisch in Ihrer Mimik ausdrücken.
Ihre Carola Kamuff