Niemand hat die Absicht, monoton zu sprechen.
Denn dass eine monotone Sprechweise einschläfernd wirkt, ist eine Binsenweisheit. Wer Sprechtempo, Tonhöhe und Geschwindigkeit situativ variiert, erleichtert den Zuhörern das Zuhören erheblich.
Und doch erleben wir immer wieder Präsentierende, die sich trotz aller guten Vorsätze langweilig anhören. Das liegt übrigens meistens gar nicht an einer mangelnden Betonung an sich, sondern viel mehr an einer immer gleichen Betonung, Satz für Satz oder Halbsatz für Halbsatz.
Die Inhalte einer Folie werden der Reihe nach präsentiert, beispielsweise Vorteile oder Features eines bestimmten Produktes – jeder Punkt mit einer kleinen Erklärung. Oder es werden einzelne Themen ausgiebig erklärt „… das heißt …, das heißt …, das heißt …“ – jeweils mit immer derselben Satzmelodie. Ich nenne sie die „Aufzählungsbetonung“.
Was tun, um nicht in diese Falle zu tappen? Ich empfehle zwei Dinge:
Für jede Folie oder jeden thematischen Absatz suchen wir ein, zwei Aussagen, die wirklich wichtig sind. Diese heben wir beim Vortragen besonders hervor und unterbrechen damit das Betonungsmuster.
Aber vorher – und nach meiner Einschätzung ist das noch wichtiger – sollten wir uns überlegen, wie viele Informationen wir überhaupt mitteilen wollen. Drei starke Vorteile sind besser als eine Liste von sieben oder zehn. Genauso sind oft die drei wesentlichen Features völlig ausreichend. Alles weitere verwässert die Aussage, denn so viel werden sich die Zuhörer sowieso nicht merken.
Ihre Carola Kamuff
P.S. Auf das Thema Aufzählungen kommen wir in 14 Tagen noch einmal in anderem Kontext zurück!