Nicht entscheiden ist auch eine Entscheidung!
Das mag banal klingen. Ist es aber nicht. Sehr viele Menschen glauben, dass sie einer Entscheidung aus dem Weg gehen können, indem sie diese aufschieben. Und dass dieses Aufschieben keine Konsequenzen hätte.
Es gibt natürlich Situationen, in denen das Verschieben genau die richtige Entscheidung ist, weil die Zeit noch nicht reif ist. Aber dann bleibt es trotzdem eine Entscheidung, die Folgen hat.
Ein Beispiel: Sie möchten ein Seminar über gute Entscheidungsfindung belegen und haben zwei Seminare in der Auswahl. Gleichzeitig wissen Sie noch nicht, welcher der beiden Seminartermine Ihnen besser passt. Also warten Sie ab. Und hoffen vielleicht noch auf ein besseres Angebot, bei dem alles passt.
Wenn alle potenziellen Interessenten genauso wie Sie selbst abwarten, dann werden beide Seminare abgesagt – mangels Teilnehmenden!
Machen Sie sich also klar, dass es kein Verhalten ohne Konsequenzen gibt. Unabhängig, ob es sich dabei um ein „Tun“ oder ein „Lassen“ handelt.
Und das ist nicht nur im privaten Kontext ein Thema. Ich habe auch schon erlebt, das große Organisationen wichtige Freigaben für ein Projekt so lange verzögert haben, bis das Projekt in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht mehr umgesetzt werden konnte. Und habe anschließend hochrangige Manager darüber lamentieren hören, wie das denn jetzt nun passieren konnte.
Die Antwort ist einfach: Sich nicht für etwas zu entscheiden, hält nicht etwa die Zeit an (auch wenn wir uns das vielleicht wünschen würden), sondern bedeutet, dass Sie sich gerade aktiv gegen etwas entschieden haben.
Darauf gilt es das Augenmerk zu richten und abzuwägen, ob Sie mit dieser Entscheidung wirklich einverstanden sind – und sich nicht versehentlich durch Wunschdenken die eigentlich richtige Entscheidung verbauen!
Ihre Carola Kamuff