https://www.impulse.de/management/personalfuehrung/meetings-moderieren/7604999.html
„Und auf der nächsten Folie zeige ich Ihnen…“
Das haben Sie schon oft gehört. Und noch nicht ein einziges Mal hat es ihre Neugier auf die nächste Folie geweckt. Stimmt‘s?
Denn es ist eine reine Floskel. Niemand wird sie vermissen, wenn sie wegfällt. Das heißt, Sie können tatsächlich einfach ohne sie weitermachen im Text, ohne dass die Zuhörer irritiert sind. Ganz im Gegenteil: Sie werden es Ihnen sogar danken, denn jede Floskel macht einen Vortrag langweilig und unnötig länger.
Noch besser können Sie Folien- oder Themenübergängen auch dazu nutzen, die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer wieder zu erhöhen. Dazu machen Sie entweder eine prägnante Aussage oder stellen eine rhetorische Frage. „In unserem Werk konnten wir die Durchlaufzeiten im letzten Quartal um 20% senken!“ oder „“Und wie hat sich das auf unsere Durchlaufzeiten ausgewirkt?“
So verwandeln Sie eine schwache Floskel in eine starke Aussage!
Ihre Carola Kamuff
Ein paar Ideen, wie Sie langweilige Aufzählungen auflösen!
Bullet Points oder doch lieber ganze Sätze?
Das ist eine Frage, die mir regelmäßig in meinen Trainings begegnet. Sie hat auch eine ganz klare Antwort: Sowohl als auch!
Wenn Sie nur ganze Sätze schreiben, dann wird Ihre Präsentation viel zu textlastig und verleitet die Zuhörer zum Selberlesen – statt Ihnen zuzuhören. Das ist leicht nachzuvollziehen.
Wenn Sie aber nur Bullet Points verwenden, dann verstehen Ihre Zuhörer Ihre Kernbotschaften schlechter und behalten sich auch weniger. Die Vorteile, die ganze Sätze gegenüber Bullet Points haben, lassen sich mit den folgenden Beispielen besser verstehen:
Was sagt Ihnen beispielsweise der folgende Satz, bzw. wieviel bleibt wohl bei Ihnen hängen: „Abstimmung der Neustrukturierung des Planungsprozesses“? Ich zumindest weiß jetzt nicht, wer sich wann abstimmen soll oder schon hat. Anders sieht es aus bei: „Wir stimmen uns heute zur neuen Struktur für unseren Planungsprozess ab.“ Das ist unwesentlich länger, aber doch viel verständlicher.
Der Unterschied ist: Wir haben einen ganzen Satz mit einem Verb – und dieses Verb vermittelt dem Zuhörer eine Handlung. Handlungen sind immer einprägsamer als Häufungen von Substantiven, weil sich dazu im Kopf des Zuhörers ein Bild formen kann. Und damit das Bild auch wirklich einprägsam wird, ist das Subjekt wichtig. Ein „man“ oder gar das Weglassen des Subjekts durch eine passive Formulierung („die Struktur wird heute abgestimmt“) macht den Inhalt weniger prägnant.
Führen Sie sich einmal beispielhaft vor Augen: „Das Fahrrad wurde entwendet!“ Und jetzt noch: „Der Dieb entwendete das Fahrrad!“ Haben Sie das gleiche Bild im Kopf? Ich zumindest sehe in der ersten Version einen leeren Stellplatz, in der zweiten Version aber eine Art Panzerknacker mit großer Zange. Was werde ich wohl später besser erinnern?
Deshalb empfehle ich: Nutzen Sie Bullet Points im Text bei der Darstellung der Informationen, die auch Ihre Kernaussagen belegen. Schreiben Sie Ihre Kernaussagen in ganzen Sätzen. Und weil zum Beispiel die Folientitel immer Kernaussagen beinhalten sollen, erklärt sich jetzt auch, warum Sie diese in ganzen Sätzen formulieren sollten.
Eine Sache ist dabei noch wichtig: Fassen Sie die Sätze kurz. Das klappt nicht immer gleich, aber wenn Sie Ihren Text einfach einen Tag liegen lassen und dann wieder anschauen, werden Sie bestimmt Möglichkeiten zum Kürzen der zu langen Sätze finden.
Ihre Carola Kamuff
Niemand hat die Absicht, monoton zu sprechen.
Denn dass eine monotone Sprechweise einschläfernd wirkt, ist eine Binsenweisheit. Wer Sprechtempo, Tonhöhe und Geschwindigkeit situativ variiert, erleichtert den Zuhörern das Zuhören erheblich.
Und doch erleben wir immer wieder Präsentierende, die sich trotz aller guten Vorsätze langweilig anhören. Das liegt übrigens meistens gar nicht an einer mangelnden Betonung an sich, sondern viel mehr an einer immer gleichen Betonung, Satz für Satz oder Halbsatz für Halbsatz.
Die Inhalte einer Folie werden der Reihe nach präsentiert, beispielsweise Vorteile oder Features eines bestimmten Produktes – jeder Punkt mit einer kleinen Erklärung. Oder es werden einzelne Themen ausgiebig erklärt „… das heißt …, das heißt …, das heißt …“ – jeweils mit immer derselben Satzmelodie. Ich nenne sie die „Aufzählungsbetonung“.
Was tun, um nicht in diese Falle zu tappen? Ich empfehle zwei Dinge:
Für jede Folie oder jeden thematischen Absatz suchen wir ein, zwei Aussagen, die wirklich wichtig sind. Diese heben wir beim Vortragen besonders hervor und unterbrechen damit das Betonungsmuster.
Aber vorher – und nach meiner Einschätzung ist das noch wichtiger – sollten wir uns überlegen, wie viele Informationen wir überhaupt mitteilen wollen. Drei starke Vorteile sind besser als eine Liste von sieben oder zehn. Genauso sind oft die drei wesentlichen Features völlig ausreichend. Alles weitere verwässert die Aussage, denn so viel werden sich die Zuhörer sowieso nicht merken.
Ihre Carola Kamuff
P.S. Auf das Thema Aufzählungen kommen wir in 14 Tagen noch einmal in anderem Kontext zurück!
Möchten Sie Ihre Präsentationen noch überzeugender und souveräner halten?
Eine Minute und vierundfünfzig Sekunden, wie und warum ich Sie dabei unterstützen kann…
Carola Kamuff Kommunikation
Telefon: (069) 97 20 67 86
E-Mail: mail@kamuff.net
Eine Frage, die mir oft begegnet: „Wohin mit den Händen?“
Diese Frage stellt sich tatsächlich erst dann, wenn man mit der Präsentation beginnt: Wohin jetzt mit den Händen?
Es gibt ein paar Optionen, die aber eigentlich keine sind:
- Hängen die Arme einfach herunter, fehlt Körperspannung, es wirkt kraftlos und der Weg zu Gestik ist weit.
- Stecken die Hände in der Hosentasche, wirkt es auf Dauer sehr cool, aber nicht engagiert. Bei engen Taschen, wie beispielsweise bei Jeans, sieht es manchmal auch gezwungen aus.
- Sind die Hände hinter dem Rücken versteckt, wirkt das merkwürdig – wir sind wohl darauf konditioniert, wissen zu wollen, was unser Gegenüber gerade mit den Händen macht – und Gestik wird fast unmöglich.
- Sind die Hände oder die Arme längere Zeit verschränkt vor dem Körper, kann das abweisend wirken und erlaubt ebenfalls keine Gestik.
Also: Wir brauchen eine Position, in der die Hände sichtbar sind, nicht verkrampft wirken, Gestik und ausreichend Körperspannung ermöglichen. Die beste Position ist, die Hände vor dem Körper auf Höhe der Taille zu halten. Das mag sich anfangs merkwürdig anfühlen, was dann meist aber zu mehr Gestik führt, und wird mit der Zeit zur Gewohnheit. Schauen Sie einfach mal beim Fernsehen, was professionelle Sprecher machen.
Ich habe aber auch eines festgestellt: Geht nicht, gibt’s nicht. Das heißt: Auch die genannten Nicht-Optionen sind grundsätzlich für kurze Zeit möglich, ohne dass gleich ein seltsamer Eindruck entsteht – nur nicht zu lange.
Ihre Carola Kamuff
Ihre Präsentationsfolien aus einem Guss
Fesseln Sie Ihr Publikum, aber nicht sich selbst!
Sicher wissen fast alle Präsentierenden, dass neben der verbalen Ebene auch die nonverbale Ebene einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Vermittlung von Informationen hat – und sogar einen überwiegenden Anteil.
Sich bei Ihrer Präsentation also nur auf den sprachlichen Ausdruck zu beschränken, ist ungefähr so, als würden Sie sich die Hände auf dem Rücken fesseln lassen. Sie verschenken wertvolle Ausdrucksmöglichkeiten.
Für Cornelia Müller, Professorin für Angewandte Sprachwissenschaft, die seit 2006 ein Forschungsprojekt über die „Grammatik der Gesten“ leitet, ist Sprache multimodal: „Es gibt keine Gespräche, bei denen nicht in irgendeiner Form gestikuliert wird. Wenn Sie die Hände nicht bewegen dürfen, bewegen Sie den Kopf. Wenn Sie den nicht bewegen dürfen, hemmt das irgendwann Ihren Sprachfluss.“ (https://www.dasgehirn.info/handeln/mimik-koerpersprache/die-grammatik-der-gesten)
Beobachten Sie sich doch einmal im Gespräch mit Freunden oder Bekannten: Sie werden feststellen, wie viel natürliche und unbewusste Gestik Sie verwenden.
Interessant ist auch, dass bestimmte Kategorien von Gesten nicht im Sprachzentrum verortet sind. Sie können damit also vermutlich Ihre Zuhörer mit Gestik ganzheitlicher erreichen. In jedem Fall wird Ihre Präsentation mit Gestik aber lebendiger und vermutlich auch authentischer.
Es kann übrigens auch sinnvoll sein, bei der Erarbeitung Ihrer Präsentation auch einen Blick auf unterstützende Gesten zu werfen, mit denen Sie Ihre Argumente möglicherweise unterstreichen können. Zum Beispiel können Gesten Handlungen oder Objekte nachahmen und so einen plastischeren Eindruck des Gesagten vermitteln. Vorsicht aber bei einstudierten Gesten – sie werden von Ihrem Publikum meist unterbewusst als nicht authentisch wahrgenommen.
Entfesseln Sie also das Spektrum Ihrer Ausdruckmöglichkeiten – und fesseln Sie Ihr Publikum.
In zwei Wochen nehmen wir das Thema „Hände“ übrigens noch einmal auf – schauen Sie gerne wieder vorbei!
Ihre Carola Kamuff