Wenn Menschen kommunizieren, vermitteln sie nicht nur über den verbalen Kanal Informationen. Auch die Körpersprache und die Stimmfarbe transportieren relevante Informationen und unterstreichen im besten Fall das gesprochene Wort.
Es kommt häufig vor, dass in Management-Präsentationen die zukünftige Entwicklung extrem positiv dargestellt wird. Oder Probleme kleingeredet werden, die aber eigentlich bekannt – und auch relevant – sind.
Wenn das Management nun Informationen übermittelt, mit denen die Investoren überzeugt werden sollen, die es aber selbst nicht glaubt, dann zeigt sich ein Mechanismus, dem wir alle nur schwer aus dem Weg gehen können: Unsere Körpersprache passt nicht mehr zum gesprochenen Wort und überzeugt deshalb nicht so, wie sie es täte, wenn wir voll hinter der eigenen Aussage stünden.
Um diesen Effekt zu überspielen, braucht es schon ein großes Maß an Schauspieltalent und viel Übung. Zusätzlich zeigt sich dieser Effekt auch in der Wortwahl, indem wir zum Beispiel vermehrt Konjunktive benutzen oder abschwächende Wörter wie „eigentlich“ verwenden.
Deshalb ist es wichtig, bei solchen kritischen Themen mit dem Management gemeinsam Formulierungen für die Präsentation zu finden, die für das Management stimmig sind und hinter denen es guten Gewissens stehen kann. Gleichzeitig sollen diese Formulierungen aber auch mit der Storyline in der Präsentation übereinstimmen, also mit der Intention, die das Management transportieren will, um die Investoren zu überzeugen.
Wenn Sie sich selbst glauben, was Sie sagen, dann glauben Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Zuhörer…
Ihre Carola Kamuff