Warum nicht mal old school präsentieren?
Natürlich ist heute die PowerPoint-Präsentation der Standard bei Vorträgen und Seminaren – das hat sich eingebürgert und hat ganz klar seine Vorteile.
Gleichzeitig läuft man bei einem Standard aber auch Gefahr, das Publikum zu langweilen – eben weil jeder schon vorher weiß, was kommt.
Wollen Sie sich abheben, machen Sie etwas anders als alle anderen. Warum nicht einmal ganz old school einfach nur ein Flipchart benutzen?
Das hat tatsächlich mehrere Vorteile: Zum einen können Sie die erstellten Flipchart-Bögen im Raum aufhängen, sodass besonders wichtige Informationen im Gegensatz zur Präsentation für die Zuschauer sichtbar bleiben. So können Sie später wieder darauf Bezug nehmen, ohne in einer PowerPoint-Präsentation zurückblättern zu müssen.
Zum anderen bietet ein Flipchart oder eine Pinnwand Ihnen die Chance, eine Geschichte vor den Augen der Zuschauer live zu entwickeln. Sie projizieren keine fertig ausgefeilten Informationen, sondern lassen Ihr Publikum an Ihrem Gedankengang und dessen Entwicklung teilhaben. Mit ein bisschen Übung und dem nötigen Selbstvertrauen können Sie sogar den Input Ihrer Teilnehmer in Ihre Geschichte integrieren.
Nach meiner Erfahrung ist das viel spannender als eine übliche Folienpräsentation und das Publikum fühlt sich beteiligter. Sie werden es an der Aufmerksamkeitsspanne merken.
Das Flipchart eignet sich übrigens auch gut in der Kombination mit einer PowerPoint-Präsentation. Auch hier können Sie unterschiedliche Effekte einsetzen:
- Nutzen Sie das Flipchart für die Key Messages, die dann dem Publikum vor Augen bleiben, während Sie die Folien weiterblättern.
- Oder schreiben Sie die Agenda des Tages auf ein Flipchart, dann haben Sie und Ihr Publikum immer den aktuellen Inhalt und die inhaltliche Struktur gemeinsam im Blick.
- Sie können auch gemeinsam mit dem Publikum wirklich wichtige Kernaussagen sammeln oder ein Brainstorming durchführen.
- Darüber hinaus ist das Flipchart ein gutes Medium, um komplexe Sachverhalte zu erklären, weil Sie so einen erläuternden Exkurs in Ihre vorbereitete Präsentation integrieren können.
Experimentieren Sie doch mal mit dem Medium – vielleicht erst einmal nur für einen Teil Ihres Vortrags oder Ihres Seminars.
Ihre Carola Kamuff
P.S. Wichtig ist bei der Benutzung von Flipcharts oder Pinnwänden genau wie bei PowerPoint-Folien, dass Sie Ihren Zuhörern nicht beim Reden den Rücken zuwenden. Das bedeutet: Erst zum Publikum sprechen und dann schreiben!
Reduzierte Gestaltung – klare Aussage!
Lächeln verkürzt die Distanz zwischen Menschen!
Lächeln scheint bei Präsentierenden ein kontroverses Thema zu sein. Von „Bitte lächeln Sie so viel wie möglich“ bis zu „Lächeln Sie nicht zu viel, dann nimmt Sie niemand ernst“ ist alles dabei.
Schauen wir uns das einmal differenziert an!
Grundsätzlich gilt, dass Lächeln verbindet und Vertrauen erzeugt. Es vermittelt, dass wir ein umgänglicher und offener Mensch sind und lässt eine entspannte Atmosphäre entstehen.
Außerdem kann Lächeln auch Ihnen selbst helfen, wenn Sie nervös sind. Denn Ihr Lächeln signalisiert Ihrem Gehirn die gleiche entspannte Atmosphäre wie Ihren Zuhörern und kann so die Nervosität mildern.
Es gibt aber auch eine Kehrseite, wenn Ihnen nämlich gar nicht nach Lächeln zumute ist. Dann wandelt sich Ihre offene Mimik in ein gekünsteltes Grinsen und strahlt nun eher Verkrampfung als Offenheit aus. Das kommt daher, dass wir bei eigener Unsicherheit auch oft in Lächeln verfallen, um unsere eigentlichen Gefühle zu kaschieren und weniger angreifbar zu sein.
Wenn ein Referent zum Beispiel mit kritischen Fragen konfrontiert wird, „gefriert“ das Lächeln in dem Bemühen, weiter professionell und souverän zu wirken. Das wird dem Publikum vielleicht nicht sofort bewusst, aber nach einer Weile merken wir alle genau, ob ein Lächeln „echt“ ist. Das gilt übrigens auch für andere Gefühle, die sich im Gesicht abzeichnen.
Wichtig ist also zunächst, sich selbst zu kennen. Reflektieren Sie einmal, eventuell auch mit Familienangehörigen oder Freunden, welche mimischen Gewohnheiten Sie haben. So bleiben Sie authentisch.
Sie können sich zum Beispiel über Visualisierungen oder lustige Erinnerungen in einen positiven inneren Zustand bringen, sodass Ihre offene und freundliche Mimik ganz natürlich entsteht, statt dass Sie sich ein Lächeln „abringen“ müssen.
Ein natürliches Lächeln ist also nie fehl am Platz, es zeigt einfach Ihre Freude an dem, was Sie tun.
Natürlich muss Ihre Mimik aber auch zum Thema passen – wenn Sie gerade eine traurige oder ernste Situation schildern, dann sollte Ihre Mimik das widerspiegeln.
Versuchen Sie deshalb nicht, einen bestimmten Gesichtsausdruck abzurufen. Am besten fahren Sie, wenn Sie Ihre inneren Emotionen bewusst wahrnehmen und im Rahmen Ihrer Möglichkeiten steuern – und sich diese Emotionen dann authentisch in Ihrer Mimik ausdrücken.
Ihre Carola Kamuff
Achtung Lesezwang! Was das für Ihre Präsentation bedeutet…
https://www.mypresentation.at/5-tipps-fuer-optimale-texte-in-praesentationen/
Ein kleiner Hinweis: Bei diesem Artikel unterscheidet die Autorin strikt zwischen Präsentationen und Handouts – wenn Sie also Ihre Präsentation gleichzeitig als Handout nutzen möchten, dann passen die Tipps gegebenenfalls nicht alle für Sie.
„Ich präsentiere lieber im Sitzen, da kann ich mich gemütlich aufstützen!“
Leider nein! Auch wenn Sie im Sitzen präsentieren (oder gerade dann), ist es wichtig, dass Sie souverän wirken und damit Kompetenz ausstrahlen.
Und wie geht das? Setzen Sie sich aufrecht hin, ohne sich anzulehnen, und stellen Sie die Füße genauso auf, wie auch bei einer Präsentation im Stehen. Halten Sie etwas Abstand vom Tisch, so dass Sie Bewegungsfreiheit haben, aber nicht so weit, dass Sie die Hände nicht mehr gut auflegen können.
Und warum gerade so?
Beide Füße auf dem Boden geben Ihnen Sicherheit und stützen Sie, so dass Sie unverkrampft aufrecht sitzen können.
Die aufrechte Haltung gibt Ihnen Präsenz. Und nebenbei haben Sie dann auch keine hässlichen Falten im Jackett auf Höhe der Schlüsselbeine.
Dank der Bewegungsfreiheit und den nur aufgelegten Händen können Sie jederzeit Ihre Gestik einsetzen, um Ihre Aussagen zu unterstützen und Ihre Begeisterung für das Thema zu vermitteln.
Probieren Sie das gerne einmal aus – und falls Sie sich unwohl fühlen, nehmen Sie sich doch einmal in gewohnter Haltung und einmal in dieser Haltung mit Video auf. Dann können Sie die Wirkung vergleichen und sich entscheiden, wie Sie zukünftig bei Präsentationen sitzen möchten.
Als kleiner Tipp: Beobachten Sie mal die Gestik von Talkshowmoderatoren und -gästen.
Ihre Carola Kamuff
Worauf es bei Ihrer Unternehmenspräsentation ankommt (Teil 2)
Worauf es bei Ihrer Unternehmenspräsentation ankommt (Teil 1)
Würden Sie ein Haus ohne Fundament bauen?
Was diese Frage mit Ihrer Präsentation zu tun hat, erschließt sich vielleicht erst auf den zweiten Blick. Damit ein Haus seinen Bewohnern Sicherheit bieten kann, braucht es ein stabiles Fundament – sonst ist es im wahrsten Sinne des Wortes auf Sand gebaut.
Auch vor Ihrem Publikum brauchen Sie Sicherheit, damit Ihre Präsentation zur Geltung kommen kann. Das Fundament dafür ist Ihr Stand.
Am meisten Stabilität haben Sie, wenn Sie die Füße mit schulterbreitem Abstand parallel zueinander stellen und die Knie nicht durchstrecken, sondern leicht anwinkeln. So stehen Sie stabil und gleichzeitig flexibel.
Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Haltung dazu führt, dass Ihre Wirbelsäule sich aufrichtet und Sie dadurch größer und präsenter wirken. Ihr Publikum wird Sie deshalb vermutlich als kompetenter und seriöser wahrnehmen – und Sie selbst werden sich wahrscheinlich weniger nervös fühlen.
Natürlich dürfen Sie sich während Ihrer Präsentation trotzdem durch den Raum bewegen, um Ihren Vortrag lebendiger zu gestalten. Wenn Sie aber für eine Weile an einem Platz stehenbleiben, können Sie sich wieder auf die Stabilität Ihres Standes besinnen.
Ich wünsche Ihnen einen fundamentalen Auftritt!
Ihre Carola Kamuff