https://www.smavicon.de/praesentationen-und-urheberrecht-worauf-sie-achten-sollten-teil-2/
Haben wir hier Turnstunde, oder was?
Wenn Sie sich fragen, warum sich Ihre Zuhörer bloß so verrenken, dann gibt es möglicherweise eine einfache Antwort: Sie versuchen, an Ihnen vorbei auf die Leinwand zu schauen.
Wenn Sie alle sehen können und sich zentral platzieren, ist das grundsätzlich prima. Schließlich sind Sie der Präsentator, nicht ihre Leinwand. Wenn Sie aber Text auf Leinwand oder Flipchart abdecken, werden die Zuhörer doch immer wieder versuchen, einen Blick darauf zu werfen, und sind dann von der eigentlichen Präsentation abgelenkt. Das wäre schade.
Deshalb: Achten Sie darauf, dass Sie einen Platz für sich finden, von dem aus Sie einen guten Blickkontakt zu allen Zuhörern hinbekommen und auch präsent wirken, aber nicht im Weg stehen.
Und ganz besonders wichtig. Stehen Sie nicht im Beamer-Licht. Dann haben Sie nämlich merkwürdige Buchstaben und Zeichen im Gesicht, was nicht nur die Zuhörer ablenkt, sondern auch Ihre Ausstrahlung einschränkt.
Ihre Carola Kamuff
Vorsicht bei fremdem Bildmaterial in Ihrer Präsentation!
Das ist jetzt aber richtig schief gegangen!
Vor zwei Wochen ging es um den Umgang mit kleinen Fehlern, wie zum Beispiel Tippfehler oder ein falsches Wort in der Präsentation, die Sie einfach übergehen können und sogar sollten.
Heute ist das Szenario ein anderes: Es ist wirklich etwas Ernsthaftes schief gegangen. Ihr Laptop ist komplett abgestürzt und ist auf die Schnelle nicht wieder zum Laufen zu bringen, die Formatierung Ihrer Präsentation ist auf dem vorhandenen Beamer komplett unleserlich oder ein anderes Missgeschick auf diesem Peinlichkeits-Level.
Die erste Reaktion ist klar: Sie möchten am liebsten im Boden versinken, das geht sicher jedem so. Jetzt kommt es aber darauf an, Haltung zu bewahren.
Versuchen Sie nicht, die Schuld abzuwälzen, Fingerpointing ist hier immer fehl am Platz. Sollte es sich um ein Problem handeln, bei dem auch für die Zuschauer völlig eindeutig ist, dass Sie damit nichts zu tun haben können (z. B. kompletter Stromausfall), dann müssen Sie das gar nicht umfangreich thematisieren.
In allen anderen Fällen gilt: Souverän und klar die Verantwortung übernehmen, beim Publikum aufrichtig entschuldigen und eine Lösung vorschlagen.
Wenn die Präsentation wirklich nicht funktioniert, können Sie beispielsweise Ihren Vortrag trotzdem halten und anbieten, die Datei elektronisch im Anschluss zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie ein paarmal tief durchgeatmet haben, fällt Ihnen sicher etwas ein.
Wenn Sie diese Feuertaufe dann schließlich bestanden haben, bleibt nur noch eine Lernaufgabe übrig: Beim nächsten Mal besser vorbereitet sein! Speziell zum Thema Technik finden Sie hier ein paar weitere Tipps: https://kamuff.net/praesentation/praesentieren-howto-technik
Und natürlich drücke ich Ihnen die Daumen, dass Ihnen ein solcher Stress erspart bleibt!
Ihr Carola Kamuff
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte…
Wenn sich der Fehlerteufel eingeschlichen hat…
„Upps, hier wollte ich eigentlich ein anderes Wort schreiben!“ Der Gedanke ist wohl jedem schon einmal bei einer Präsentation durch den Kopf geschossen. Aber trotz mehrfachen Korrekturlesens klappt es nicht immer, alle Fehler zu beseitigen.
Wie gehen Sie also mit einer solchen Situation um? Wenn es sich wirklich nur um einen Tippfehler oder ein falsches Wort handelt – geben Sie dem Fehler nicht zu viel Gewicht! Denn wenn er Ihnen selbst nicht aufgefallen ist, dann stehen die Chancen gut, dass ihn auch Ihre Zuhörer einfach übersehen.
In dem Fall würden Sie die Aufmerksamkeit aller Anwesenden darauf richten. – und das ist nicht nur unklug, sondern wirkt auch nicht souverän. Sie schwächen damit Ihre eigene Position.
Wenn der Fehler doch jemandem auffallen sollte, wird das Ihre Kompetenz sicher auch nicht in Frage stellen, sondern Sie vielleicht sogar sympathisch wirken lassen – denn wer ist schon perfekt?
Und mit Sicherheit ist die Sache innerhalb von einer Minute auch wieder vergessen.
Wenn es sich aber um größere Missgeschicke handelt, dann finden Sie hier in zwei Wochen auch dazu einen Artikel.
Ihre Carola Kamuff
Was Sie tun können, damit Ihr Meeting nicht aus dem Ruder läuft!
„Und auf der nächsten Folie zeige ich Ihnen…“
Das haben Sie schon oft gehört. Und noch nicht ein einziges Mal hat es ihre Neugier auf die nächste Folie geweckt. Stimmt‘s?
Denn es ist eine reine Floskel. Niemand wird sie vermissen, wenn sie wegfällt. Das heißt, Sie können tatsächlich einfach ohne sie weitermachen im Text, ohne dass die Zuhörer irritiert sind. Ganz im Gegenteil: Sie werden es Ihnen sogar danken, denn jede Floskel macht einen Vortrag langweilig und unnötig länger.
Noch besser können Sie Folien- oder Themenübergängen auch dazu nutzen, die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer wieder zu erhöhen. Dazu machen Sie entweder eine prägnante Aussage oder stellen eine rhetorische Frage. „In unserem Werk konnten wir die Durchlaufzeiten im letzten Quartal um 20% senken!“ oder „“Und wie hat sich das auf unsere Durchlaufzeiten ausgewirkt?“
So verwandeln Sie eine schwache Floskel in eine starke Aussage!
Ihre Carola Kamuff
Ein paar Ideen, wie Sie langweilige Aufzählungen auflösen!
Bullet Points oder doch lieber ganze Sätze?
Das ist eine Frage, die mir regelmäßig in meinen Trainings begegnet. Sie hat auch eine ganz klare Antwort: Sowohl als auch!
Wenn Sie nur ganze Sätze schreiben, dann wird Ihre Präsentation viel zu textlastig und verleitet die Zuhörer zum Selberlesen – statt Ihnen zuzuhören. Das ist leicht nachzuvollziehen.
Wenn Sie aber nur Bullet Points verwenden, dann verstehen Ihre Zuhörer Ihre Kernbotschaften schlechter und behalten sich auch weniger. Die Vorteile, die ganze Sätze gegenüber Bullet Points haben, lassen sich mit den folgenden Beispielen besser verstehen:
Was sagt Ihnen beispielsweise der folgende Satz, bzw. wieviel bleibt wohl bei Ihnen hängen: „Abstimmung der Neustrukturierung des Planungsprozesses“? Ich zumindest weiß jetzt nicht, wer sich wann abstimmen soll oder schon hat. Anders sieht es aus bei: „Wir stimmen uns heute zur neuen Struktur für unseren Planungsprozess ab.“ Das ist unwesentlich länger, aber doch viel verständlicher.
Der Unterschied ist: Wir haben einen ganzen Satz mit einem Verb – und dieses Verb vermittelt dem Zuhörer eine Handlung. Handlungen sind immer einprägsamer als Häufungen von Substantiven, weil sich dazu im Kopf des Zuhörers ein Bild formen kann. Und damit das Bild auch wirklich einprägsam wird, ist das Subjekt wichtig. Ein „man“ oder gar das Weglassen des Subjekts durch eine passive Formulierung („die Struktur wird heute abgestimmt“) macht den Inhalt weniger prägnant.
Führen Sie sich einmal beispielhaft vor Augen: „Das Fahrrad wurde entwendet!“ Und jetzt noch: „Der Dieb entwendete das Fahrrad!“ Haben Sie das gleiche Bild im Kopf? Ich zumindest sehe in der ersten Version einen leeren Stellplatz, in der zweiten Version aber eine Art Panzerknacker mit großer Zange. Was werde ich wohl später besser erinnern?
Deshalb empfehle ich: Nutzen Sie Bullet Points im Text bei der Darstellung der Informationen, die auch Ihre Kernaussagen belegen. Schreiben Sie Ihre Kernaussagen in ganzen Sätzen. Und weil zum Beispiel die Folientitel immer Kernaussagen beinhalten sollen, erklärt sich jetzt auch, warum Sie diese in ganzen Sätzen formulieren sollten.
Eine Sache ist dabei noch wichtig: Fassen Sie die Sätze kurz. Das klappt nicht immer gleich, aber wenn Sie Ihren Text einfach einen Tag liegen lassen und dann wieder anschauen, werden Sie bestimmt Möglichkeiten zum Kürzen der zu langen Sätze finden.
Ihre Carola Kamuff