https://www.coverdale.at/top-10-erfolgsfaktoren-fuer-eine-gelungene-moderation/
Die Do´s and Don´ts des Moderators und seine Rolle
Sicher haben viele Mitarbeiter und nahezu jede Führungskraft schon einmal den Auftrag erhalten, eine Besprechung zu „moderieren“. Soweit, so unklar, denn was bedeutet das eigentlich und welche Rolle hat man als Moderator überhaupt? Viele Vorgesetzte benutzen dieses buzzword, ohne die eigentliche Bedeutung zu kennen.
Denn schnell zeigt sich, dass eine Führungskraft sicher keine Besprechung des eigenen Teams „moderieren“ kann, sie kann diese höchstens „leiten“ – was keine negative Wertung sein soll.
Ein „Moderator“ ist aber im Gegensatz zu einem „Leiter“ qua Rolle zur Neutralität und Allparteilichkeit verpflichtet. Ebenso liefert ein Moderator keine inhaltlichen Beiträge, er oder sie kümmert sich ausschließlich um den methodischen Prozess. Ein Moderator trifft auch keine inhaltlichen Entscheidungen, sondern unterstützt die Gruppe bei der Willensbildung.
Hier wird sehr deutlich, dass eine Führungskraft diese Rolle für das eigene Team kaum sinnvoll ausfüllen kann, denn sie ist hat ein vitales Interesse an den Ergebnissen und will diese sicher beeinflussen und auch die eigene Sichtweise beitragen. Und meistens haben Führungskräfte außerdem auch unterschiedliche Beziehungsgeflechte mit den Teammitgliedern, die sich mit der Forderung nach Neutralität kaum vertragen.
Darüber hinaus hat ein Moderator folgende Aufgaben (Do´s):
- Auftragsklärung mit dem Auftraggeber
- Organisatorische Vorbereitung
- Inhaltliche Vorbereitung (Methodenauswahl)
- Definition und Durchsetzung der Spielregeln zur Vermeidung von persönlichen Konflikten
- Zeitliche und methodische Steuerung der Sitzung
- Aktivierung und Motivation aller Teilnehmenden
- Dokumentation des Prozesses und der Ergebnisse
Und das sollte ein Moderator dringend unterlassen (Don´ts):
- Persönliche Konflikte mit Teilnehmenden austragen (z. B. Störern)
- Eigene Interessen verfolgen
- Fremde Interessen außerhalb des Teilnehmerkreises verfolgen (z. B. die inhaltlichen Interessen des nicht anwesenden Auftraggebers)
- Führung des Prozesses aus der Hand geben (z. B. an anwesende Führungskräfte)
Wenn Sie also wieder einmal beauftragt werden, eine „Moderation“ zu übernehmen, nehmen Sie sich im eigenen Interesse die Zeit, eine Auftragsklärung herbeizuführen, damit alle Seiten darüber klar sind, was das konkret für Sie und Ihre Rolle bedeutet!
Ihre Carola Kamuff
Selbsttest: Zu welcher Entscheidungsstrategie tendiere ich?
Im letzten Blog-Beitrag habe ich die unterschiedlichen Entscheidungsstrategien beleuchtet. Was ist Ihre persönliche Tendenz? Das erfahren Sie in diesem Selbsttest:
https://karrierebibel.de/entscheidungstypen/#Selbsttest-Welcher-Entscheidungstyp-sind-Sie
„Ich will nur das Beste“ oder „Gut ist gut genug“?
Menschen treffen tagtäglich mindestens hunderte, wenn nicht noch mehr Entscheidungen, wenn auch nicht alle davon eine große Tragweite haben. Und viele Menschen tun sich sehr schwer damit, sich bei wichtigen – oder weniger wichtigen – Themen zu einer Entscheidung durchzuringen.
Deshalb kann es helfen, die grundsätzlichen Entscheidungsstrategien zu kennen, die durch die Psychologie beobachtet und beschrieben worden sind. Mit ziemlicher Sicherheit wird also jeder Mensch bereits eine grundsätzliche Präferenz entwickelt haben.
Die Forschung kategorisiert die beiden Entscheidungstypen Maximierer und Optimierer (oder auch anglifiziert Maximizer und Satisficer genannt).
Maximierer haben eine klare Mission: Sie wollen nichts weniger als das Beste und geben sich nur damit zufrieden.
Hier stellt sich aber ein Problem: Um die beste Entscheidung treffen zu können, müssen alle Optionen zum einen bekannt und zum anderen auch bewertet werden. Je größer die Zahl der Alternativen ist, desto aufwändiger stellt sich die Entscheidung dar. Zum anderen ist es natürlich auch extrem schwierig, objektive Kriterien zu finden, mit denen die Optionen so bewertet werden können, dass am Schluss eine eindeutige Entscheidungsgrundlage vorliegt.
Die Tendenz des Maximierers ist also, die Entscheidung endlos zu verschieben, um die Entscheidungsunsicherheit aufzulösen. So kann eine kleine Entscheidung zu einer innere Zerreißprobe werden.
Optimierer haben einen anderen Ansatz: Sie haben ein mehr oder weniger klares Anforderungsprofil, was sie wollen. Und sie nehmen die erste Alternative, die diese Anforderungen erfüllt.
Die Tendenz des Optimierers ist also, relativ schnell eine Entscheidung zu treffen, dabei aber möglicherweise bessere Alternativen zu übersehen, die mit durchaus vertretbarem Aufwand auch noch hätten berücksichtigt werden können.
Fazit: Die Kunst ist es also in der Entscheidungssituation, eine kluge und situationsgerechte Auswahl hinsichtlich der Entscheidungsstrategie zu treffen und damit die Nachteile der beiden Reinformen auszugleichen.
Je wichtiger also die Entscheidung, desto mehr ergibt eine Maximierer-Haltung Sinn, allerdings nicht in ihrer Extremform, weil sonst die Zweifel zu einer Endlosschleife führen können. Weniger wichtige Entscheidungen sprechen für eine Optimierer-Haltung, aber auch hier kann je nach Relevanz ein wenig mehr Aufwand sinnvoll sein, um den Blick für andere gute – und vielleicht relativ bessere – Alternativen nicht zu verstellen.
Ihre Carola Kamuff
P.S. In der nächsten Woche gibt es zu Ihrer Präferenz bei den Entscheidungsstrategien einen Selbsttest!
In eigener Sache: Neue Blog-Themen
Liebe Leser!
Ich danke Ihnen für Ihr Interesse an meinem Blog und Ihre positive Resonanz in den letzten beinahe zwei Jahren. Um Sie weiterhin mit interessanten Inhalten zu versorgen, werde ich das bisherige Hauptthema „Präsentieren“ nun durch das angrenzende und verwandte Thema „Moderieren“ ergänzen.
Gleichzeitig nehme ich auch das Thema „Entscheiden“ aus meinem Angebotsportfolio mit in den Fokus meines Blogs. Die Beiträge werden sich in Zukunft thematisch abwechseln, Sie finden diese zur besseren Übersicht in den unterschiedlichen Blog-Kategorien.
Ich hoffe, dass Sie auf diese Themen weiterhin mit Interesse verfolgen und freue mich wie immer über Ihr Feedback!
Und hier schon einmal ein kleiner „Appetizer“ für das Thema Entscheiden:
https://www.stern.de/panorama/julia-engelmann/julia-engelmann–die-entscheidungskrankheit-6367462.html
Herzliche Grüße
Ihre Carola Kamuff
Was ist denn das hier für ein Theater?
Haben Sie schon einmal ein Buch gelesen, das wie ein Theaterstück abgefasst war? Wo also zusätzlich zum Dialog der einzelnen Rollen die Regieanweisungen im Text auftauchen?
(Ophelia stampft mit dem Fuß auf; Hamlet ab)
Vielleicht geht es nur mir so, aber solche Bücher zu lesen, finde ich ermüdend.
Als Regieanweisung im Drehbuch ist das für die Schauspieler sicher eine relevante Information, aber sie ist eben gerade nicht dazu da, vorgelesen zu werden. Das Publikum soll – bei richtiger Ausführung durch den Schauspieler – die Handlung sehen, sie muss nicht weiter erwähnt werden.
Aber schauen wir doch einmal, was Vortragende häufig tun:
„Ich würde mich einmal kurz vorstellen…“ (Stellt sich kurz vor.)
„So, ich gehe jetzt mal zur nächsten Folie über.“ (Geht zur nächsten Folie über.)
Das ist so ähnlich, als wenn Ophelia auf der Bühne sagen würde: „So, ich stampfe jetzt mal mit dem Fuß auf!“ (Stampft mit dem Fuß auf)
Doppelt gemoppelt hält also nicht immer besser, manchmal ist es einfach überflüssig oder sogar kontraproduktiv.
Sie verstehen, was gemeint ist: Sie müssen sich selbst keine Regieanweisungen geben, denn das wirkt unsicher und ermüdet möglicherweise Ihr Publikum. Wenn Sie etwas tun wollen, weil es in Ihrer inneren (!) Regieanweisung steht, dann tun Sie es einfach. Ihr Publikum wird es mitbekommen – vielleicht können Sie es sogar im Einzelfall überraschen und damit Ihren Vortrag lebendiger gestalten.
Ihre Carola Kamuff
„Barrierefreiheit“ in Ihrer Präsentation
Nervosität vor und während der Präsentation macht Sie gestresst, weniger schlagfertig, reizbar? – Geschenkt! Denken Sie mal an die vielen guten Seiten von Nervosität!
Keine Frage, Nervosität würden wir am liebsten ablegen, und ihre Nachteile sind auch allseits bekannt. Aber Nervosität hat auch eine viele gute Seiten, zum Beispiel:
- Sie bedeutet eine Wertschätzung für das Gegenüber (wären uns die Zuhörer egal, wären wir nicht nervös)
- Sie zeigt, dass uns das Thema wichtig ist
- Sie belegt unseren eigenen Anspruch an uns
- Sie lässt uns menschlich und sympathisch wirken
- Sie sorgt dafür, dass wir uns gut vorbereiten
- Bis zu einem gewissen Grad macht sie uns leistungsfähiger
- Sie gibt uns einen Anlass, im Anschluss stolz auf uns zu sein
- Sie ist ein klares Signal, dass wir unsere Komfortzone verlassen und damit eine Möglichkeit haben, uns persönlich weiterzuentwickeln (Denn wer, bitte schön, möchte mit 60 von der Persönlichkeit her so weit sein wie mit 20?)
Damit will ich Sie nicht überzeugen, dass Nervosität eine tolle Sache ist. Das muss auch gar nicht sein. Es hilft zu wissen, dass Nervosität einfach dazu gehört, sowohl schlechte als auch gute Seiten hat und insofern gar nicht schlimm ist. Schon das lässt uns mit aufkeimender Nervosität souverän umgehen.
Ihre Carola Kamuff
Seminare visuell spannend gestalten und professionell dokumentieren
In meinem Blog aus der letzten Woche habe ich empfohlen, mit physischen Objekten eine Präsentation für Ihr Publikum interessanter und greifbarer zu gestalten.
Heute möchte ich Ihnen eine weitere Methode empfehlen, mit der Sie zum Bespiel ein Seminar oder einen Workshop für Ihre Teilnehmer viel einprägsamer und unterhaltsamer machen – mit Langzeitwirkung und hohem Erinnerungswert.
Im folgenden Artikel von Christa Fajen finden Sie mehr Informationen zum Thema Sketchnotes:
https://www.linkedin.com/pulse/mit-herz-und-hirn-christa-fajen/
P.S.: Sie können Christa Fajen für das Graphic Recording Ihres Workshops buchen – dann zeichnet sie Ihre/n Workshop / Seminar live mit und schafft so ein emotionales visuelles Protokoll, das Ihrem Publikum hilft, sich an die gesprochenen und rationalen Inhalte zu erinnern – oder bei ihr in einem Seminar lernen, wie Sie einfache Sketchnotes selbst erstellen können – und das macht auch noch jede Menge Spaß!
Eine Präsentation zum Anfassen!
Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Vortrag den Hörsinn und eine Präsentation meist den Hör- und, mit PowerPoint oder Flipchart, den Sehsinn ansprechen.
Diese Konventionen bieten Ihnen eine sehr einfache und willkommene Möglichkeit, sich positiv von anderen Vortragenden und Präsentierenden abzuheben. Bringen Sie Dinge mit, die Ihrem Publikum einen im wahrsten Sinne des Wortes „fassbaren“ Eindruck vermitteln.
Das kann ein Büchertisch mit einigen Exemplaren Ihres Buches sein, möglicherweise ein besonders relevanter Teil Ihrer Arbeitsmittel oder Ihres Werkzeugs oder einfach ein anderes Utensil, das den Inhalt Ihres Vortrags symbolisch unterstreicht.
Wenn Sie solche Objekte nutzen und unter Ihren Zuhörern herumreichen, fügen Sie Ihrer Präsentation eine haptische Ebene hinzu. Ihr Publikum kann den Gegenstand „begreifen“ und baut damit eine viel intensivere Verbindung mit Ihrem Thema auf.
Der Partner einer Kanzlei für Intellectual Property-Recht brachte zum Beispiel zur Rede zum 60-jährigen Jubiläum ein Radio aus dem Gründungsjahr mit – unter Einspielung passender Musik – und zog dann sein Smartphone aus der Tasche, mit dem viele heute Musik streamen. Sein Einstieg in die Rede: Weiterentwicklungen werden wesentlich gefördert durch Patentrecht! Die Kanzlei hatte übrigens das Radio extra aus einem Museum ausgeliehen.
Solche Hingucker machen Ihren Vortrag für Ihr Publikum mit Sicherheit interessanter und auch einprägsamer.
Wenn Sie etwas nicht nur zeigen, sondern auch herumreichen, dann sollten Sie das sinnvoll in die Dramaturgie einzubinden: Fahren Sie nicht oder nur sehr langsam mit Ihrer Präsentation fort, solange Ihre Zuhörer noch mit dem Objekt beschäftigt sind. Und wenn Sie ein großes Publikum haben, halten Sie am besten mehrere Gegenstände bereit.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren!
Ihre Carola Kamuff